Mich erinnert die Diskussion hier um einen Doper, der aktuell nicht mehr gesperrt ist, über dessen Dopingvergangenheit und fehlende Reue aber keinerlei begründbaren Zweifel bestehen und wie man mit diesem umgehen soll, im kleinen ein wenig an die
aktuelle Diskussion bei der laufenden Schwimm-WM um Sun Yang. Auch Sun Yang ist nicht gesperrt, unterliegt nach der Lesart von Helmut S also"der Unschuldsvermutung" und trotzdem haben viele Schwimmer ein nachvollziehbares Problem mit seiner Anwesenheit bei der WM und mehrere haben öffentlichkeitswirksam auch gemeinsame Fotos/ Handschlag mit ihm bei den Wettkämpfen verweigert, was den Präsidenten der FINA sowie deren Generalsekretät heftigst erzürnt hat.
Mittlerweile wurde sogar extra das Regelwerk geändert, so dass Athleten, die ihr Missfallen gegenüber einem gedopten Sportler aktiv zum Ausdruck bringen, die eigene Medaille aberkannt werden kann.
Wir sollten uns genau hinterfragen, wer in diesem Konflikt richtig handelt und wem man applaudieren will: der Fina und ihren Funktionären, die Athleten, die ihre Meinung öffentlich vertreten, sanktionieren will und selbst im Antidopingkampf untätig und passiv bleibt, zumindest wenn es um einen der Superstars geht?
Oder den mutmaßlich sauberen Athleten, die sich von nachweislichen Dopern teilweise um die Früchte ihrer tätglichen Trainingsarbeit betrogen sehen?