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Zitat von qbz
Also, Du und in Teilen Withey haben das hier als Behauptung reingebracht und deshalb darf man sich schon erkundigen, wo Ihr das gelesen habt? Ich machte jetzt mal eine Abfrage und bekam folgenden Artikel on Top.
(Nebenbei: Musik-/Videoformate sind schon stark komprimiert, da bringt ein Zipp nicht mehr viel.)
[i]"[b]Das Streaming von Filmen ist nicht nur im Trend – es spart auch Energie. Denn das herkömmliche Ausleihen von DVDs in der Videothek oder das Kaufen im Laden verbrauchen deutlich mehr Strom.
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Das ist ein Teil der Wahrheit, nachvollziehbar für die getroffenen Annahmen. Der Vergleich für mich ist aber: Download versus Streamen: im ersteren Fall braucht das die Familie einmal, beim streamen wird es ggf. 3-mal geholt, weil nie alle gleichzeitig Zeit haben. Bei Musik noch krasser, da man sich gewisse Lieder oft anhört. Zum Thema Cloud kommt noch dazu, daß es einen Trend gibt, immer mehr auszulagern, und übers Internet zu arbeiten.
Der tatsächiche Stromverbrauch des Internets steigt auf jeden Fall schneller, als anderswo eingespart wird:
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...sind die vernetzten Geräte demnach für knapp 3 Prozent des globalen Energieverbrauchs verantwortlich – Tendenz steigend. Jährlich nehme der Energiehunger der digitalen Welt um etwa 9 Prozent zu, schreiben die Wissenschaftler
Den aktuellen digitalen Techniken stellen die Wissenschaftler dabei kein gutes Zeugnis aus: Während weltweit der Energieverbrauch im Verhältnis zur Produktivität um etwa 1,8 Prozent jährlich zurückgehe, steige er im digitalen Bereich um 4 Prozent pro Jahr.
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Ein weiterer Aspekt ist die Niederschwelligkeit, wodurch viel mehr gestreamt wird, als man sonst die Medien nutzen würde. Das Ergebnis ist
Der Energieverbrauch durch Herstellung und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) liegt bei circa 12 Prozent des Gesamtverbrauchs an elektrischer Energie. Ob jetzt die 3 oder 12 % stimmen, kann man noch recherchieren (Bezugsgröße?), aber daß der Verbrauch steigt, ist unbestritten (Zahl der Rechenzentren steigt stetig).
Zitat:
Zitat von qbz
Also das ganze Thema "Streaming" ist deutlich komplexer wie hier vereinfacht und ganz "ideologiefrei" ;-) behauptet wurde. Ich möchte mich damit aber nicht en Detail beschäftigen.
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Ich habe nicht behauptet, es sei einfach, sondern daß ein wesentlicher Beitrag drin steckt, mit dem sich jeder befassen kann und sollte (s. Zitat oben). Du mußt dich natürlich nicht damit beschäftigen - ebenso, wie ich mich nicht mit den Traumtänzereien von gleichzeitigem Atom- und Kolheausstieg beschäftigen muß.
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Die überwiegende Mehrzahl der Wissenschaft ist sich seit einigen Jahrzehnten sicher, dass eine Verringerung der CO2-Emissionen bis auf ein neutrales Niveau die seit der Industrialisierung auftretende schnelle Erderwärmung begrenzt. (kein Glaube mehr, wie Du schreibst, sondern physikalisch nachgewiesen!).
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Ohne jetzt in Details zu gehen, habe ich schon mal geschrieben, daß die Datenbasis und die Modelle einen sehr breiten Interpretationsspielraum erlauben, und sich Wissenschaftler auch darüber einig sind. Die schiere Zahl ist auf jeden Fall wissenschaftlich kein Argument (die Mehrheit war zu Galileis Zeiten auch sicher, daß die Sonne um die Erde kreist). Deshalb bleiben Zweifel erlaubt (nicht an der Erwärmung, sondern an den Modellen zu kausalen Zusammenhängen und an der Zuverlässigkeit der Prognosen) - in der Wissenschaft immer, nur in Ideologien nicht.
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Du und Whitey sind doch diejenigen, die ideologisch an der Klimawissenschaft und ihren Vorschlägen zur Begrenzung der Treibhausgase konsequent vorbei reden bzw. sie in Zweifel ziehen und wissenschaftliche Fakten in Ideologie und Glaube umdeuten ....
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In dem Diskussionzweig um internet-Stromverbrauch hat weder Whitey noch ich etwas umgedeutet, sondern einfach auf einen öffentlich weitgehend ignorierten Bereich der CO2-produktion hingewiesen, der bei allen Weltverbesserern offenbar kaum auf dem Radar steht. Es ist halt als autoloser Stadtmensch, der an der S-Bahn wohnt oder als trainierter Triathlet, einfacher, den Verzicht auf das Auto zu fordern, als selbst auf den Komfort von Dauerstreaming oder von Cloud-Computing zum digitalen Schwanzvergleich der Trainingsdaten zu verzichten.