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Zitat von qbz
Ich glaube, wir haben einfach ein anderes Verständnis vom Begriff: Weltanschauung, Ideologie.
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Stimmt wohl. Ich bin nun mal in einem ideologisch geprägten Staat aufgewachsen, und höchst allergisch auf alles, was in ähnliche Richtung tendiert; da ist wohl meine Toleranzgrenze enger, als Deine.
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Der Glaube, die Politik würde frei von Ideologie und Werten entscheiden, halte ich für eine Illusion.
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Wie ich schon schrieb: es läßt sich nie ganz trennen (und Glaube als solches liegt mir schon immer fern), aber ich wünsche mir eine Politik, die zumindest versucht, sich von Ideologischen Bindungen zu befreien, und diese Absicht auch erkennbar macht.
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Für den überwiegenden Teil der Stadtbewohner muss das nicht gelten, dass "ein Großteil der Arbeitnehmer heute ohne Auto nicht zur Arbeit käme", würde man nämlich die Alternativen Rad, ÖVPN in Städten anderes bewerten und die Infrastruktur dafür schaffen wie andere Städte beweisen z.B. in der Schweiz, Dänemark, Niederlanden.
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Ich schrieb ja: der jetztige Zustand muß nicht bleiben - aber Änderungen müssen so eingeleitet werden, daß es für die Mehrheit erträglich ist. Und einige Großstädte sind zwar ganz gut versorgt, aber ist das die Mehrheit der Bevölkerung? Und auch wenn es die Mehrheit wäre - die anderen, die ungünstiger wohnen/arbeiten, sind auch viele. Auch bin ich, entgegen einiger Demoskopen, nicht überzeugt, daß die Zukunft der Menschheit nur in den Städten spielt - es gibt noch andere Maßstäbe für Lebensqualität, s. z.B.:
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Zitat von JamesTRI
Beim Ironman gestern hat sich ja auch gezeigt das die Stadt das Main Ufer hätte längst aufforsten müssen. Diese Glühende Hitze in der Stadt und sogar nach Sonnenuntergang wich die Hitze nicht aus den Straßen. Zu wenig Bäume
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Ein grundsätzliches Problem aller großen Städte - liegt vielleicht eine lebenswertere Zukunft angesichts der Klimaerwärmung doch in einer "zersiedelteren" Welt, ländlich, naturnah, weniger urban?
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Zitat von qbz
Ist es wirklich so, dass Milliarden von CD´s, DVD´s, individueller Datenträger insgesamt ökologisch sinnvoller sind als eine zentralisierte, effiziente Form von Datenhaltung, bei der die Daten in X-fach geringerer Menge vorliegen? Gibt es dazu Berechnungen?
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Berechnungen gibt es sicher, google hilft, wenn's interessiert, schätze ich. Das Problem ist m.W. nicht die Datenspeicherung, sondern der enorme Strombedarf fürs Streamen, für das stetige übermitteln von Daten in Streaming und zur Cloud. Download von gezippten Daten geht um vielfaches sparsamer, und die Daten werden nur einmal geholt. Aktuell geht es darum, lokal nichts mehr zu haben, und alles ständig aus dem Netz zu holen und hin zu schicken ("digitaler Exhibitionismus").
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Bei mir setzt sich eher der Eindruck fest, wer CO2-Emmissions-Einsparungen nicht vermeiden will, verweist gerne darauf, dass statt in den Bereichen A,B,C,D, viel eher Einsparungen bei E erfolgen müssten oder statt im eigenen Haus, Land stattdessen bei den anderen wobei meistens mit einem "stattdessen" als einem "sowohl als auch" argumentiert wird.
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Mir geht es nicht um Ablenkung, sondern um pragmatische Konsequenz: wenn man wirklich glaubt, die Klimaerwärmung durch weniger CO2-Emissionen zu beeinflussen, dann ist es sinnlos, einzelne politisch-populistische Themen zu Feindbildern zu stilisieren, während andere, weniger "feindbildträchtige" Bereiche mit ähnlichem CO2-Eintrag, (aber weniger "publikumswirksam) ignoriert werden. Wenn ich CO2 konsequent sparen will, muß ich eine klare Liste erstellen, was welchen Beitrag liefert, wofür gibt es Sofort-Alternativen mit welchem "Impact", wofür müssen noch Alternativen entwickelt werden - und für welche lohnt es sich überhaupt. Dementsprechend muß ich die Maßnahmen priorisieren (Zeitpunkt, Investitionsvolumen), und dies klar darstellen. Ein solcher Prozess findet aber nirgendwo statt, und darum wirken die meisten Appelle ideologisch, und somit nicht überzeugend. Irgendetwas aus purem Aktionismus zu tun halte ich für schlimmer, als erst mal weniger zu tun, um zu überlegen, was das Richtige ist. Statt einer Kohle-Komission hätte ich lieber eine CO2-Komission gesehen, wo diese Aufstellung ergebnisoffen erfolgt (von Wissenschaftlern und Technikern, nicht von Kirchenvertretern, Politikern und Soziologen).