Zitat:
Zitat von Mirko
... ich bin einfach mental zu schwach immer das richtige zu tun und brauche Führung 
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Auch wenn ich diese Ansicht nicht teile, verstehen kann ich es - es ist m.M.n. zutiefst menschlich. Für mich steht aber nicht Desinteresse dahinter, wie hier gemeint:
Zitat:
Zitat von MattF
Wieso sollte die Politik was ändern, wenn die Menschen gar kein Interesse daran haben?
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sondern eher der Rückzug aus der Eigenverantwortung für die Entscheidung, was wirklich richtig ist. Eine solche Entscheidung für sich zu fällen scheint vielen Menschen sehr schwer zu fallen - das ist m.M.n. auch ein Hauptgrund, warum Religionen einen Erfolg haben - sie nehmen solche Grundsatzentscheidungen vom einzelnen ab, und liefern eine externe Rechtfertigung fürs Verhalten. Auch der Erfolg von autoritären, die Menschen bevormundenden politischen Strömungen wird durch eine solche Haltung gefördert - was ich wiederum als Risiko sehe.
Ich kann mich eher damit identifizieren:
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Das Ideal sollte genau umgekehrt sein: Starke, zum eigenen Denken und Handeln ermächtigte Bürger und ein schlanker Staat der sich so viel wie möglich aus den Lebensentwürfen der Menschen heraushält!
Ist es wirklich (wieder) an der Zeit den Leitspruch der Aufklärung:
„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
gebetsmühlenartig zu wiederholen? 
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Allerdings fürchte ich, daß dieser Mut immer nur von einer Minderheit der Menschheit aufgebracht wird. Für mich ist es übrigens zuerst eine Frage der Selbstachtung, ob ich mich aus eigenem Antrieb so verhalte, wie ich es prinzipiell und moralisch richtig finde. Wenn ich etwas erst unter externem Zwang oder Anleitung tue, hat es schon weniger mit meiner Überzeugung zu tun, und ist damit auch nicht mein Verdienst, egal wie richtig es sein mag.