Zitat:
Zitat von Hafu
Mich hat wirklich der Effekt eines einstündigen Videos eines Influencers auf einen Wahlausgang überrascht (selbst Wahlforscher schreiben ja im Zusammenhang schon vom "Rezoeffekt" bei der Europawahl)
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Dass Influencer ihre große Reichweite und über Jahre erarbeitet positive Ausstrahlung auch für die Beeinflussung von Wahlentscheidungen nutzen können, ist zwar rückblickend logisch, aber trotzdem doch auch irgendwie überraschend in diesem Ausmaß.
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Daß sie einen gewissen Einfluß haben (auf eine ganz bestimmte Klientel), bezweifle ich nicht, so wie auch die Tagesschau, Spiegel oder Bild ihre Einflußzone haben. Aber ob so etwas tatsächlich so eminent wahlentscheidend sein soll, bezweifle ich doch. Auf mich wirkt die Reaktion aus Politik und Medien eher so, daß der gute Rezo als willkommener Sündenbock (oder Held, je nach Sichtweise) für die schon zuvor zu erwartenden Stimmenverluste der CDU dient. als Regierung ist es doch viel einfacher, einem "Influencer" (klingt doch schon so schön manipulativ) die Schuld zu geben, als zuzugeben, daß man einfach nicht das im Programm hat, was die Menschen bewegt. Und nebenbei kann man gleich versuchen, ein weiteres Stück Kontrolle über das unbequeme, weil nicht einfach in eine gewünschte Richtung manipulierbare Internet zu erringen. Dumm, daß es diesmal aufgefallen ist...
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
In Ermangelung von eigenen Gören die Fragen an dich:
Ist es nicht so, dass hinter Influencern mit hoher Reichweite (doch wieder "nur") klassische Werbe- und Marketinagenturen, bzw. die Hersteller direkt dahinter stehen und Werbung einfach über einen anderen, bzw. weiteren Kanal ablaufen lassen?
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Da ist was dran, glaube ich. Schließlich hat Rezo kaum etwas gesagt, was nicht zuvor schon andere gesagt haben. Er hat alles nur geschickt zum richtigen Zeitpunkt zusammengebracht. Es war eben ein neuer, an den "Leitmedien" vorbei platzierter Kommunikationsweg für oppositionelle Meinungen, weitgehend im Sinne von Jugendbewegung und Grünen.