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Zitat von schnodo
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Im Grund sind wir in der Bewertung der Situation wohl doch relativ nahe beieinander.

Natürlich will ich nicht im entferntesten die Meinungsfreiheit im Internet beschränken, sonst wäre ich wohl kaum seit 16 Jahren in diesem Forum hier aktives Mitglied und habe in dieser Zeit sehr oft meine Meinung geäußert, die sich im Laufe der Jahre bei vielen Dingen, möglicherweise auch als Ergebnis mancher Diskussionen hier, auch durchaus bei vielen Themen geändert hat.
Mich hat wirklich der Effekt eines einstündigen Videos eines Influencers auf einen Wahlausgang überrascht (selbst Wahlforscher schreiben ja im Zusammenhang schon vom "Rezoeffekt" bei der Europawahl) und wenn ich schreibe, dass man über Regeln im Zusammenhang mit politisch adressierten Botschaften in den sozialen Medien nachdenken sollte, kann ich auch keine Patentlösung anbieten, wie diese Regeln auszusehen haben. Ich habe aber auch nicht das Gefühl, dass man Youtube, Facebook und Instagram hier komplett sich selbst überlassen sollte und optimistisch hoffen, dass sich langfristig immer das Gute durchsetzt.
Der Ausdruck Influencer beinhaltet ja bereits das manipulative Potenzial, dass diese Protagonisten in sich bergen. Bisher bezog sich das "influenzen" ja meist nur auf den Musikgeschmack der Fangemeinde, auf Modebeeinflussung und eben auf Konsumentscheidungen, weshalb Influencer mit genügend Reichweite ein begehrtes Ziel von Sponsoren aller möglichen Konsumartikel sind.
Dass Influencer ihre große Reichweite und über Jahre erarbeitet positive Ausstrahlung auch für die Beeinflussung von Wahlentscheidungen nutzen können, ist zwar rückblickend logisch, aber trotzdem doch auch irgendwie überraschend in diesem Ausmaß.