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Zitat von qbz
Ich habe den Text aufgrund Deines Hinweises noch gelesen. Nur dadurch, dass er am Schluss schreibt, die Kinderkreuzügler hätten indirekt mit der Gesinnungsehtik Erfolg gehabt, ändert sich für mich am ganzen Kontext des Kommentars wenig, weil der Autor den Erfolg der Schülerdemos mit seinem Kommentar gerade verhindern will, allein durch Polemik.
"Ganz so wie Papst Innozenz III. (1198 bis 1216) in Rom, der beim Erhalt der Kunde von den Kinderkreuzzügen gesagt haben soll: „Diese Kinder beschämen uns. Während wir schlafen, ziehen sie fröhlich aus, um das Heilige Land zu erobern.“ Die Kinder kritisieren das Versagen der Eliten – und die Eliten haben nichts Eiligeres zu tun, als ihnen Recht zu geben." Innozenz III. war ein Kreuzzügler, auch gegen andere Christen wie die Katharer.
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Ja, es ist Polemik, und es geht nicht um Klimaschutz sondern um die Wirkung von Thunberg. Du hast schon Recht: man kann das schon kritisieren, was der schreibt, sollte das aber nicht nur aufgrund des von N. ausgewählten Zitats tun. Das ist meiner Meinung nach nur der sehr zugespitzte Höhepunkt der Text-Dramaturgie, der ohne den gedanklichen Weg dorthin noch viel polemischer klingt als er im Zusammenhang wirkt.
Über die Motivation des Autors weiß ich nichts und kann ihn auch nicht einschätzen. Dazu verfolge ich die deutsche Medienlandschaft nicht genau genug. Aber ich denke schon, dass es für die politische Diskussion interessant ist, warum Thunberg so viel Hass entgegenschlägt. Interessant nämlich gerade auch dann, wenn man FÜR Thunberg ist.
Und ich finde, wenn man den Text als bewusste Polemik versteht, überschreitet er nicht die Grenze des Anstands - aber auch da kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein.