Zitat:
Zitat von Trimichi
hi qbz,
mal unter Kollegen und Profis: selbstverständlich ist die atheistische Position zu tolerieren.
Was ich als studierter Psychologe (Univ.) und daher Wissenschaftler ebenso nicht so sehr toleriere, ja geradezu anmaßend finde ist, wenn Spezialisten den Gegenstand einer Disziplin (Metaphsyik z.B.) zu dem Gegenstand einer anderen, ja ihrer eigenen Disziplin machen (z.B. Physik).
Maßt sich ein Biologe z.B. an einen Physiker z.B. zu korrigieren? Ich denke nein. Das liegt in der Natur der Sache, der Wissenschaft selbst begründet, insofern, dass die Gegenstandsdefinitionen der jeweiligen Disziplinen gültig sind. Natürlich würde ich niemals jemanden die freie Meinungsäußerung oder religiöse Weltanschauung absprechen. Wir sind ja auch dahingehend ausgebildet worden. Aber darum geht es nicht.
Daher möchte ich an dieser Stelle sehr gerne auf Folgendes hinweisen: den Gegenstand einer Disziplin zum Gegenstand einer anderen Disziplin zu erklären ist unprofessionell und unwissenschaftlich. Tut mir leid, so funktioniert Wissenschaft nun mal nicht.
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hi trimichi,
ich antwortete auf die Kritik von Flow an den Einzelwissenschaften, sie müssten ihren Elfenbeinturm verlassen, um über metaphysische Fragen zu reden, indem ich anführte, dass es gerade die Erkenntnisse aus den Einzelwissenschaften ( wie u.a. Biologie, Physik, Medizin, Anthropologie, Politökonomie) waren, welche die (religiösen) Weltbilder (wie Schöpfungsgeschichte, Geozentrismus) grundlegend veränderten und keine Erkenntnisse der Religionen oder der Metaphysik. Die Naturreisen und systematischen Beobachtungen brachten Darwin mehr Daten und Erkenntnis als die Reflektion der christlichen Schöpfungsgeschichte. Die früheren religiösen Anschauungen, mit ihren Versuchen, die Welt zu erklären, wurden / werden letztlich in allen Bereichen durch wissenschaftliche Erkenntnisse ersetzt. So betrachtete z.B. das Christentum im Mittelalter die Menstruation als Strafe Gottes für den Sündenfall Eva´s und die Frauen durften während der Menstruationszeit die Kirchen nicht besuchen.
Kennst Du ein Beispiel, wo das Christentum sich wegen ihrer metaphysischen Vorannahmen als hilfreich für die Wissenschaften erwies?