Zitat:
Zitat von Jörn
Der Katholizismus ist der Versuch, die Bibel nicht als allein maßgeblich zu betrachten, sondern sie auszulegen, die Lehre weiterzuentwickeln und an neue Herausforderungen anzupassen. Das Ergebnis ist der Katechismus. Hier haben wir also die geforderte Anpassung an neue Erkenntnisse. Für die Protestanten gilt hingegen allein die Bibel (das war die Leitidee von Luther, "sola scriptura").
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Man würde meiner Ansicht nach Luther, Calvin oder Zwingli missverstehen, nimmt man an, sie hätten eine wortwörtliche Auslegung der Bibel gepredigt. Sie wandten sich mit der Bibel und mit dem Grundsatz "sola scriptura" vor allem gegen die überlieferten und vorgeblich von Gott stammenden Traditionen der Kirche, die z.B. den Ablasshandel und die Lehre von den guten Werken als Weg der Erlösung predigte sowie gegen die Dogmen des Papstes. Luther und die Protestanten stellten dem die Bibel inform der Offenbarung, dem Wort Gottes, gegenüber. Wie Luther, Zwingli oder Calvin es verstanden (im Unterschied zur Kirche), legten sie selbst in ihren Schriften dar (z.B. den Bekenntnisschriften von Luther), in der Glaubens-, Gnadenlehre oder der Prädestinationslehre. Aber das können gläubige Protestanten sicher besser ausführen als ich.
