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Alt 17.04.2019, 14:56   #14220
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.902
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Eigentlich wollte ich ja hier nix mehr schreiben ... ABER



Jetzt wird's interessant, denn Kant interessiert mich. Allerdings ...



... ich muss mich outen und dem o.g. anschließen. Ich kenne auch kein Gottesbeweise nach Kant.

Soweit ich Kant gelesen habe, das Gelesene verstanden habe und mich einigermaßen daran erinnere, hat er sich intensiv insbesondere mit dem ontologischen Gottesbeweis in KrV auseinandergesetzt. Er hat darin aber gezeigt, dass er nichts anders ist als ein Zirkelschluß und eine Vermengung von Kategorien. Auch die anderen Gottesbeweise hat er ja in KrV logisch widerlegt.

Kant hat (für mich ehrlicherweise nicht vollständig nachvollziehbar) allerdings für den kategorischen Imperativ als Regulator der praktischen Vernunft sowas wie einen Gottesbegriff als notwendige Voraussetzung gefordert. Quasi als subjektive Rechtfertigung des moralischen Subjekts für seine Rolle als Regulativ des Vernunft-Subjekts. Er sagt aber auch ausdrücklich, dass dies kein Gottesbeweis ist, denn die Argumentation ist rein subjektiv und nicht objektiv. Er ist logisch unsicher (selbstverständlich!) ob es einen Gott gibt - die Gottesbeweise hat er ja widerlegt, einen anderen hat er aber auch nicht. Was er sagt ist lediglich, dass er moralisch sicher ist, das es einen Gott geben muss, weil sonst der Mensch als moralisches Wesen sinnlos wäre.

Ich habe an der Stelle auf niederbayerisch Übersetzt Kant so verstanden, dass, wenn du als Mensch moralisch handelst, es dir sogar zu Lebzeiten damit nicht besonders gut gehen muss und kann. Möglicherweise hättest du ein besseres, komfortableres Leben, wenn du unmoralisch handelst. Wenn man nun denkt es gibt einen Gott als moralisches Gesetz, dann ist das nicht so schlimm, wenn es einem materiell im Leben schlecht geht, weil man moralisch gehandelt hat und am Ede der Tage eben von diesem Gott belohnt wird, weil man in den Himmel kommt.

Also Michi, ich denke echt, da bringst du was durcheinander mit den Gottesbeweisen nach Kant.

LG H.

EDIT: merz war schneller.
Hehe, es ist mir tatsächlich geglückt Dich aus der Reserve zu locken. Seit Weihnachten bist Du uns eine Antwort zu Kant schuldig. Wir können es gerne nachschlagen hier im Thread.

Dazu folgendes:

AntiKritik an der Kritik Kants:
Kant hat aus dem "Begriff" auf die "Existenz" Gottes geschlossen und nicht wie das klassische Argument nach Anshelm aus dem Grund. Damit ist nun endlich Jörn's Zirkelschlusstaktik als Kant`sche Denke entlarvt. Q.e.d.

P.S.: Heidegger sagt in seiner Ontologie heute, dass es das Sein war, das sich entbringt. Das Sein geht dem Seienden voran und wird nicht künstlich als Begriff gebildet. => Aristoteles, siehe auch Plotin, Descarts, Leibnitz, Wolff, Medelsohn usw. Es war Kants empirisches Erbe, das es ihm verboten hatte diesen Gedanken zu Verfolgen.

Jupp, ich glaube auch ich habe da echt was durcheinander gebracht.



Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

Mathematik ist insgesamt eine fiktive Wirklichkeit, beispielsweise n-dimensionale Räume. Sie lässt sich auf die reale Welt anwenden, sofern man einige Idealisierungen akzeptiert. Nur: Was hat das mit Gott zu tun?
"Das göttliche Alphabet ist in mathematischen Buchstaben geschrieben", so Galilei.

Wer hat die Mathematik gemacht, wenn nicht Gott selbst?
Trimichi ist offline   Mit Zitat antworten