Zitat:
Zitat von Mauna Kea
Ich verstehe nicht wirklich, warum man Strom in Wasserstoff und dann wieder zu Strom umwandeln will, wenn man den Strom doch direkt nutzen kann. (Auch Wasserstoffautos sind im Endeffekt Elektroautos)
Macht höchstens Sinn mit Überschussstrom, aber soweit sind wir noch lange nicht.
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Es gibt schon einige funktionelle Argumente, die für diese Lösung sprechen (trotz des begrenzten Gesamtwirkungsgrades):
- Wasserstoff/Brennstoffzellen-Fahrzeuge haben ein deutlich geringeres Systemgewicht als Batterieelektrische. Der Vorteil wächst mit der Größe, d.h. bei Fahrrädern bring's nix, bei Bahnen eine Menge.
- Schnelles Tanken + größere Reichweite pro Füllung - größere Flexibilität, vor allem für Langstrecken (wiederum besonders interessant für Bahnen, Schiffe, aber auch für Auto-Reisende)
- Wassertoff-Tankstellen errichten ist nicht aufwändiger, als Ladestationen mit hoher Leistung anzuschließen, und vorhandene Infrastruktur kann auch genutzt werden.
- Überschusstrom fällt mit den regenerativen quellen Solar und Wind regelmäßig an, weil es oft zu Zeiten geringen Bedarfs erzeugt wird. Aktuell wird dann eben exportiert, und z.T. zahlen wir dafür auch noch drauf, weil die anderen es gerade auch nicht brauchen (und den Überschuß dann einfach an Widerständen verbraten, um die Netzfrequenz konstant zu halten...). Wegen der Volatilität dieser Quellen wäre eine (wenn auch noch so verlustbehaftete) Speicherung wirtschaftlich sinnvoller, als damit das Netz zu destabilisieren, oder superteure Stromtrassen zu bauen, um den Strom durchs Land zu führen (besonders bei Offshore-Anlagen wäre lokale Wasserstoffproduktion möglicherweise wirtschaftlicher). Wasserstoff ist als recht guter Speicher hierfür geeignet.
Ich sehe deshalb Wasserstoff nicht als Ersatz, aber als dringend nötige Ergänzung zu Batterien überall dort, wo Batterien große funktionelle Nachteile haben (z.B. Gewicht, lange Ladezeit, Ladeinfrastruktur, ...). Nur mit Batterien wird es nie was mit einem rein elektrischen Verkehr.