Zitat:
Zitat von Zarathustra
Das 'kritische Denken mit zugrundeliegender grundsätzlicher Annahme' muß man natürlich nicht unbedingt Glauben nennen. Gleichwohl teilt es mit dem religiösen Glauben wenigstens zwei Eigenschaften: zum Einen zumindest eine absolute Aussage über Metaphysisches zu machen und zum Anderen, daß es sich nicht um Wissen handelt.
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qbz, Klugschnacker und Jörn haben ja bereits bemerkenswert fundiert Stellung genommen.
Ein Gedanke noch:
Du schreibst, die Annahme, dass metaphysische Thesen menschengemacht sind und man sich insofern ihrer Endgültigkeit nicht sicher sein könne, sei bereits eine Aussage über Metaphysisches. Das erscheint mir etwas spitzfindig, so als würde ich einem kleinen Kind sagen „nein, hinter deinem Vorhang ist kein Gespenst“ - und man würde mir entgegenhalten, das sei eine Aussage über Gespenster (und deren Präsenz). Das stimmt zwar irgendwie und führt doch zugleich am Thema vorbei.
Und dass es sich deiner Ansicht nach wie beim Glauben um “Nichtwissen“ handle, finde ich bemerkenswert, reklamiert doch der (u.a. der christliche) Glaube dogmatisch letztgültiges Wissen für sich.