Zitat:
Zitat von pschorr80
Was ändert das an der Frage? Dieses Gesetz bräuchte man nicht. V.a. schreiben die Verbände ja dem Staat vor was Doping ist.
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Eine Meinung unter vielen. Ich verfolge die kontroverse Diskussion um die Notwendigkeit eines Anti-Doping-Gesetzes seit 1999. Es hat viele Versuche auf verschiedenen Ebenen gegeben, die Doping-Kontrolle bzw. den Anti-Doping-Kampf auf der Ebene des Sports (v.a. der Verbände) zu belassen und sich gegen staaliche Einflussnahme zu schützen. Das Stichwort von der "Autonomie des Sports" gehört in eben diese Diskussion.
Zwei Dinge sollten dabei nicht außer Acht bleiben: Zum einen ist z.B. die Förderung des Spitzen-Sports im Bereich des BMI angesiedelt; damit ist die Politik automatisch im Boot. Somit ist es grundsätzlich ein nachvollziehbares Interesse, dass man wissen will, was mit dem eingesetzten Geld erreicht wird. Zudem darf ein Geldgeber natürlich mitbestimmen, welche Athleten und welche Methoden mit dem Geld gefördert werden und welche nicht.
Zum zweiten geht es in weiten Bereichen des Dopings um Eingriffe in den Körper der Athleten, wodurch der Tatbestand der Körperverletzung in die Debatte kommt. Und da sind wir bei einem juristischen Begriff, für den es sonst gesetzliche Regeln gibt, die eben die politsche/staatliche Ebene vorgibt.
Nachdem sämtliche Möglichkeiten gescheitert sind (man erinnere sich gerade an zahlreiche Vertuschungs-/Verschleierungen bei Dopingsereignissen seitens verschiedener (internationaler) Sportverbände, setzt man derzeit bei uns eben auf die gesetzliche Schiene. Sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber - wie Stefan richtig bemerkt hat - dadurch sind ganz andere Sanktionsmöglichkeiten eröffnet als dies sonst der Fall wäre.