Das Problem besteht IMHO darin, dass die Theologen die wissenschaftlichen Ergebnisse jeweils auf dem ideologischen Glaubenshintergrund (um)interpretieren und dabei die naturwissenschaftliche Modellbildung und den zugehörigen Gegenstandsbereich verlassen.
Gerade der frühere Papst Benedikt lieferte dafür zahlreiche Beispiele, in denen er sich mit dem Verhältnis von Vernunft und Glaube, Wissenschaft und religiöser Lehre befasste und sich viel Mühe gab, Erkenntnisse der Evolutionslehre auf die Kirchenlehre hin passend umzudeuten.
"Vor diesem Hintergrund lässt sich zum Beispiel der Umgang der katholischen Kirche mit der Evolutionstheorie verstehen. Der Vatikan erklärt seit Jahrzehnten, diese Theorie würde akzeptiert - auch wenn sie sich nicht abschließend beweisen ließe. Immer wieder wurde vom Vatikan darüber hinaus betont, Papst Benedikt XVI. distanziere sich von den Kreationisten, die die Erde für etwa 6000 Jahre alt halten, und von der Idee des Intelligent Design, die besagt, dass ein intelligentes Wesen alles Leben entworfen hat. Allerdings unterscheidet sich die Vorstellung Ratzingers von der Entwicklung des Lebens in wichtigen Punkten von der der Biologen."
papst-benedikt-xvi-und-die-wissenschaft-angst-vor-einer-flut-von-boesem