Falls du noch meine Meinung dazu willst: EKG-Auswertung ist nicht trivial. Zumindest nicht für eine Maschine.
Ich gehe davon aus, dass sich der Brustgurt normalerweise in einer Art Sleep-Mode befindet um die Batterie zu schonen. Wenn du den Gurt dann anlegst, dann kommen Impulse (die du in ähnlicher Form aus den typischen EKG-Bildchen kennst) zur Elektronik, die z.B. das Mikroprozessörchen im Gurt aufwecken. Hat der Prozessor eine Handvoll Pulse erkannt, dann kann er die Herzrate ausrechnen und aktiviert den ANT-Sender. Legst du den Pulsmesser ab, dann kommen keine Impulse mehr und der Gurt kann nach kurzer Zeit wieder in den Sleep-Modus wechseln. Der ANT-Sender wird abgeschaltet und die Uhr verliert die Verbindung.
Leider ist die Welt nicht ideal und die Eingangspulse entstehen nicht nur duch Herzaktivität, sondern auch Muskelpotentiale des Brustmuskels und durch eingekoppelte Störungen. Darüber hinaus kann auch mal ein Herz-Impuls fehlen. Der Mikroprozessor im Gurt hat nun die Aufgabe, die Vielzahl der Pulse so zu filtern, dass nur die Guten berücksichtigt werden und kurze Pausen toleriert werden. Typischerweise könnte man aus den ganzen Pulsen eine möglichst periodische Folge suchen und die als das Nutzsignal definieren. Garmin scheint es nun so zu realisieren, dass wenn das Nutzsignal zwischen den Störungen untergeht oder bei Abnehmen des Brustgurts komplett fehlt, erstmal von einer weiterhin konstanten Herzrate ausgegangen wird und das auch so zur Uhr übertragen wird.
Wenn du den Brustgurt abknöpfst, dann sollten eigentlich auch die Störungen weg sein. Schließlich gibt es auch keine Muskelpotentiale mehr und auch kaum mehr eine Antenne zur Einkopplung anderer Störsignale. Möglicherweise wird aber bei nachlassender Batteriespannung die Eingangselektronik unzuverlässiger und erzeugt die Störungen quasi selbst. Und diese Störungen halten dann eben den Algorithmus und damit auch den Sender am Laufen.
__________________
Hard to accept, but I'm older than my vintage bike
Wennst was machst, mach's gern. Machen mußt 'es eh!
(Dem Fritz Engelhardt seine Mutter)
|