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Alt 27.03.2019, 03:02   #13514
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
ein Kind einen Vater und eine Mutter braucht? Ich meine ja und das wäre für mich ein Punkt, wofür ich der Kirche eventuell auch Geld gäbe.
Zitat:
Zitat von Flow Beitrag anzeigen
Wenig Interesse, Michels Standpunkt nachzuvollziehen oder sich konstruktiv damit auseinander zu setzen.
Nehmen wir an, wir wüssten exakt, wie Kinder am besten aufwachsen. Nehmen wir an, wir wären uns darin völlig einig und es bestünde nicht der geringste Zweifel.

Was hätte das mit den Kirchen zu tun?

Kirchen haben kein politisches Mandat, folglich können sie keine Gesetze beschließen. Kirchen stellen keine Richter, folglich haben sie keinen Einfluss auf die Rechtsprechung. Inwiefern also kann man durch eine Unterstützung der Kirchen erreichen, dass das Wohl der Kinder tatsächlich durchgesetzt wird? Durchsetzen kann man es nur mit Gesetzen und Gerichtsurteilen.

Was sich Gläubige von den Kirchen erhoffen, ist etwas anderes. Die Kirchen sollen sich lautstark in die öffentliche Debatte einmischen, um auf diese Weise die öffentliche Stimmung und in Folge auch Wahlergebnisse zu beeinflussen. Das ist legitim.

Aber wie wird diese Einmischung erfolgreich? Es nützt nichts, wenn die Kirchen betonten, wie grandios die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie sei. Denn dadurch wäre nicht bewiesen, dass andere Konstellationen nicht ebenso grandios sein können.

Stattdessen ist es erforderlich, andere Konstellationen anzuschwärzen. Sonst funktioniert das Argument nicht. Um das Vater-Mutter-Kind-Modell als alleiniges Modell durchzusetzen, ist es erforderlich, andere Modelle herabzusetzen. Es ist zwangsläufig eine destruktive Haltung.

Mit einer solch destruktiven Haltung und einer Herabsetzung unbescholtener Personen ist die Gesellschaft aber mehrheitlich nicht mehr einverstanden. Dazu sind nur noch jene Leute bereit, die "andere Lebensweisen"* sowieso als herabgesetzt betrachten. Dies offen zu äußern gilt jedoch mehr und mehr als hinterwäldlerisch. Man delegiert es deswegen an eine vermeintlich noble Agentur, nämlich die Kirche, und man gibt vor, dies geschähe aufgrund eines noblen Motivs, nämlich dem Wohl der Kinder.

Die Kirchen betreiben nichts weiter als das Herabsetzen anderer Leute. Es ist lupenreines Mobbing: Sie geben keine wissenschaftlichen Studien in Auftrag; sie beteiligen sich nicht an einem durch Argumente geführten Diskurs; ihre Äußerungen sind frei von den Erkenntnissen der Soziologie, Psychologie, Didaktik oder sonstigen nachprüfbaren Erkenntnissen. Es hat auch mit Theologie nichts zu tun. Schon gar nicht mit Fairness. Es ist einfach nur plumpes Mobbing. Es ist genau das, was ihre Unterstützer sich erhoffen, sich aber selbst nicht (mehr) trauen.

Wer wirklich an einer Klärung der Frage interessiert ist, welche Familien-Modelle förderlich oder schädlich für Kinder sind, der leistet auch einen Beitrag dazu; der postuliert nicht einfach eine Antwort und stellt sich anschließend taub gegenüber allen Einwänden. So ignorant verhält sich nur jemand, der keine stichhaltigen Argumente vorweisen kann. Eben darin stimmen die Kirchen mit ihren Unterstützern überein: Die Argumente sind gescheitert, und übrig geblieben ist allein die möglichst lautstarke Herabsetzung des vermeintlichen "Gegners".

Dafür zünden manche Gläubige auch gerne eine Kerze an. Für das Gute auf der Welt und zum Lobe des Herrn.

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*beispielsweise alleinstehende Frauen mit Kind
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