Abgesehen von meinen andauernden Bemühungen um einen soliden Armzug, habe ich mich in den letzten Tagen darum gekümmert, diesen Armzug mit einer passenden Atemtechnik und dem
optimalen Timing der Kopfdrehung zu kombinieren. Und da schließt sich der Kreis, denn wegen der Kopfbewegung habe ich diesen Thread seinerzeit gestartet.
Die Kopfbewegung ist immer noch nicht so, wie ich sie mir wünsche, aber immerhin spüre ich nun vieles, für das mir seinerzeit das Gefühl gefehlt hat und ich nehme wahr, was mein Kopf, meine Atmung, und meine Arme tun und wie sich die Bewegungen gegenseitig beeinflussen. Ihr könnte Euch vermutlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber freue, dass ich diese Dinge nach so langer Zeit endlich erkennen kann.
Ich bin nicht mehr nur auf das mechanische Abspulen von Übungsfolgen angewiesen, sondern bekomme direktes Feedback von meinem Körper, ob etwas falsch oder richtig läuft. Was mir das hauptsächlich ermöglicht hat, war das
unermüdliche Üben der Schnorchelei. Dadurch habe ich mir erarbeitet, wie sich ein ununterbrochener, sauberer, rhythmischer Zug anfühlt.
Darauf setze ich nun das explosive Atmen, das es mir ermöglicht, den Kopf nur sehr kurze Zeit aus der neutralen Position nehmen zu müssen. Ich mache es jetzt so, dass ich die Kopfdrehung zum Atmen erst mit dem Ende des Zuges einleite. Dabei versuche ich, den Nacken gestreckt zu lassen und den Kopf ins Wasser zu drücken, was dazu führt, dass ich auch beim Atmen fast nur sehe, was sich unter Wasser abspielt. Dann atme ich - damit ich kontrollieren kann, dass ich es richtig gemacht habe und auch die Luftmenge immer gleich niedrig ist - mit einem lauten Plopp-Geräusch aus, so als würde ich die Luft ausspucken. Dadurch ist auch der Mund frei von Wasser zum Einatmen. Anschließend bringe ich den Kopf sofort wieder in die Ausgangsposition, während hinten der Arm gerade aus dem Wasser geht. Ich achte überhaupt nicht aufs Einatmen, das geschieht wie von selbst. Das Seltsame ist, dass es sich, wenn man sich mal darauf eingelassen hat, ganz entspannt atmet.
Leider ist es immer noch so, dass ich es mir nur schwer abgewöhnen kann, den Kopf in der Atemposition (nur auf der linken Seite) kurz stehen zu lassen. Das sorgt dafür, dass ich mich in einer ungünstigen Lage für das Anstellen der gestreckten Armes befinde, was das Zugtiming durcheinander bringt. Das Beruhigende ist, dass ich genau merke, wann es klappt und wann nicht, und woran es hängt.
Aktuell arbeite ich mich so heran, dass ich die Schwimmbewegung verlangsamt durchführe, so dass ich abwarten kann, bis der Kopf wieder in der Neutralposition ist. Ich habe die Hoffnung, dass mit einigen Tagen/Wochen Üben, sich mein Körper nicht mehr dagegen wehrt, den Kopf in einer flüssigen, sehr kurzen Bewegung zur Seite und sofort wieder zurück zu drehen.
Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich über meine Fortschritte und sobald ich das Wasser verlasse, überlege ich schon, wann ich denn endlich weitermachen kann.
