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Zitat von autpatriot
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Interessant fand ich den Schlussabsatz des verlinkten Textes, der zeigt, dass selbst bei einer derart erdrückenden Beweislage wie im Seefelder Skandal, die auch im Jahr 2019 alten Mechanismen wirksam sind, denen zufolge Whistleblower bei Dopingfällen stets die "Bösen" sind, da sie die Omerta gebrochen haben und ihnen deshalb alles erdenklich Negative zuzutrauen ist, während die Schuld aller anderen Beteiligten kleingeredet wird oder ihnen sogar eine Opfer statt einer Täterrolle zugeschrieben wird:
Zitat:
Im Fall der beiden im Zuge der Nordischen WM in Seefeld festgenommenen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf ist es laut "Krone" ebenfalls zu einer überraschenden Wende gekommen: Ihr 2014 ebenfalls des Dopings überführter früherer Teamkollege Johannes Dürr soll durch seine Aussagen nicht nur die Razzien in Seefeld ins Rollen gebracht haben, sondern überhaupt einer der Drahtzieher hinter dem Betrug gewesen sein.
Hauke und Baldauf sollen laut dem Bericht im Zuge ihrer Einvernahmen zu Protokoll gegeben haben, dass Dürr ihnen 2016 "Tür und Tor zum deutschen Arzt in Erfurt" geöffnet habe.
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Unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Aussagen von Hauke und Baldauf, die selbstverständlich ein maximales Interesse daran haben, denjenigen der sie verpfiffen hat, in ein schlechtes Licht zu rücken:
Wie kann ein Journalist allen Ernstes Dürr, der seit 2014 gesperrt ist, als "Drahtzieher" (und zwar im verlinkten Text ohne Anführungszeichen!) bezeichnen, selbst wenn er irgendwann eine Adresse eines Dopingarztes weitergegeben haben sollte, wenn zwei erwachsene Langläufer im Jahr 2019 beim Blutdoping erwischt werden?:confused:
(Dass Dürr im Video von Hajo Seppelt vom Herbst vergangenen Jahren wiederholt davon spricht, selbst zurück in den Leistungssport zu wollen, den er ansonsten als komplett verdorben beschreibt und damals noch plant, sich sportlich für Seefeld zu qualifizieren, darüber hatte ich mich ja schon hier im Thread nach dem Ansehen der Seppelt-Reportage öffentlich gewundert. Allerdings hat das nichts damit zu tun, dass die beim Blutdoping erwischten Sportler die Verantwortung für ihr Verhalten selbst tragen müssen).