Rückfall
Eigentlich wollte ich nur noch sportliches schreiben, aber die letzten Hürden erweisen sich als extrem schwer zu überwinden
. Freitag Abend war ich nervlich völlig platt und extrem geladen, konnte vor lauter Anspannung kaum schlafen
. Am nächsten Morgen vergewissere ich mich noch kurz in der Firma, dass keine weiteren bösen Überraschungen drohen, dann laufe ich los. Nein, wieder einmal kein Laufen, nicht einmal Traben, Holpern, alles noch verkrampft und verspannt
. Heute geht es nicht um Glücksgefühle, heute geht es nur ums Überstehen des Laufs, der Situation, des Lebens. Ich bin völlig platt, relativiere, nichts langfristiges, nichts in der Familie, hinterfrage mich und alles, suche Lösungen, Hoffnungen, brauche lange, sehr lange, passt wenigstens zu meinem Tempo, wobei heute von Tempo zu reden, wäre mehr als vermessen, nichts geht und doch komme ich vorran. Das ist das Schöne am Sport. Man muss nur die Richtung kennen und einen Fuß vor den anderen setzen und schon nähert man sich dem Ziel, Kuchen, Ablenkung, langer, intensiver Mittagsschlaf.
Die Ruhe, auch später, hilft mir, der Lauf war wichtig, sonst hätte ich nicht die Anspannung lösen können, 34 km in 4.20 Std. selten lahmer, trotzdem dringend nötig.
Heute sehe ich wieder den Weg, es wird beschwerlich, aber ist machbar. Mitte Februar werde ich mir ein verlängertes Wochenende gönnen. Das Traben fällt jetzt leichter, die Glücksgefühle sind wieder da, ich bin nicht schneller als gestern aber keine Verkrampfungen mehr, nur noch schwere Beine, 16 km in 2.03 Std., ich bin wieder im Lot
Allen eine Woche mit Hoffnung