Alt
Heute ist einer dieser Tage, ich fühle mich alt und müde, habe keine Energie, Bandscheibe muckt, nach dem Kehren der letzten Schneereste, damit Herzblatt später sicher das Auto nehmen kann, fährt es mir auch noch in den Rücken

, ich überlege ob ich mich selbst für die Schrottabholung an den Straßenrand stellen soll

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Immer, wenn mir nichts besseres einfällt, trabe ich los.
Laufen kann man es nicht nennen, aufgrund zu vieler und zu langer unbewusster Muskelanspannungen in den letzten Bürotagen sind die Beine jetzt schon tonnenschwer.
Es wird heller, die Wege sind mittlerweile freigetaut, soll ich umdrehen, zurück in die Komfortzone?
Wäre es langfristig wirklich Komfort oder nicht eher die Angstzone? Angst sich einer unbequemen Herausforderung zu stellen? Was soll wirklich passieren?
Ich entscheide heute ist ein Tag zum Lernen

. Mittlerweile weiß ich, dass ich an guten Tagen im Training einen Marathon laufen kann. Aber auch an Tagen, an denen scheinbar gar nichts läuft?
Ich denke an Jan und Andys Vorschlag es im Taubertal mal mit einem zurückhaltenderem Starttempo zu probieren.
Also trabe ich, versinke in Gedanken, grüble, träume, versuche es mental: Ich laufe locker, ich laufe locker. Klar, wenn keine Kraft mehr vorhanden ist, muss es ja locker sein

. Ich grinse, habe aber auch keine Krämpfe. Langsam, aber stetig geht es voran. Ein Energieriegel ist etwas wenig, aber ich muss halt nur im Fettstoffwechsel bleiben und der ist aktuell nach Weihnachten immer noch ganz gut gefüllt

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Nach 5.21 Stunden sind die 42,2 km geschafft, so langsam war ich noch nie, trotzdem bin ich hochzufrieden, durchgezogen und neue mentale Erfahrungen gesammelt. FMMT ist back beim Kuchen

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Allen einen lehrreichen Sonntag.