Zitat:
Zitat von keko#
... Zählt die gefühlte, persönliche Bedrohung nichts?
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Doch! Aber meiner Meinung nach kann eine persönliche Beobachtung bzw. ein Gefühl nur der Ausgangspunkt einer politischen Diskussion sein und nicht das Ende.
Was ich damit meine: die gefühlte persönliche Bedrohung sollte dazu führen, dass man sich mit den dahinter liegenden Fakten beschäftigt. Beispiel aus Österreich: Im Burgenland sprach der dem Populismus nicht abgeneigte Landeshauptmann (ein Sozialdemokrat) davon, dass man das (Zitat) "subjektive Sicherheitsgefühl" der Menschen stärken müsse, mit einem Militäreinsatz an der Grenze zu Ungarn. Allerdings ist das Burgenland das Bundesland mit der niedrigsten Kriminalitätsrate aller österreichischen Bundesländer.
Da sollte man sich schon mit den tatsächlichen Zahlen auseinandersetzen und nicht nur auf Grund einer gefühlten persönlichen Bedrohung schwerwiegende und teure Maßnahmen ins Auge fassen. Das "subjektive Sicherheitsgefühl" im Burgenland könnte man z.B. durchaus auch mit dem Hinweis auf die niedrige Kriminalitätsrate fördern. Das wäre - wenn man tatsächlich daran interessiert wäre - übrigens wesentlich zielführender als ein Militäreinsatz, weil die Menschen logischerweise davon ausgehen, dass die Situation unsicher und gefährlich ist, wenn bewaffnete Soldaten gut sichtbar durch die Gegend laufen.
Man darf daher meiner Meinung nach durchaus vermuten, dass Politiker nicht immer an sachlichen Lösungen interessiert sind, wenn sie sich um gefühlte persönliche Bedrohungen sorgen ...