Zum Thema Auskommen muss man gar nicht nach Amerika schauen. Das geht auch bei uns.
Lohnentwicklung:
"Wahr ist allerdings auch: Dieser langfristige Trend scheint sich seit Kurzem zu ändern. Seit 2012 haben alle Einkommensklassen an Kaufkraft zugelegt, die untersten 30 Prozent recht deutlich, allerdings immer noch weit weniger als die obersten 40 Prozent.
Am wenigsten legten die Einkommen in der Mitte zu."
Ich habe kürzlich gelesen, dass der
aktuelle Median Wert bei 3000 Euro brutto liegt.
Mieten Entwicklung
Die Mieten in Deutschland steigen und steigen, seit 2010 um mehr als 30 Prozent, in München um 50, in Berlin gar um 70 Prozent. Allein 2017 verteuerte sich das Wohnen bundesweit um 4,7 Prozent. Wer in München umzieht, muss im Schnitt 16,92 Euro pro Quadratmeter zahlen, in Stuttgart 12,80 Euro. Selbst in vielen kleineren Städten gibt es keine günstigen Wohnungen mehr. Regensburg, Heidelberg, Darmstadt, Münster – über zehn Euro. "How much is too much?", steht auf einem Protestplakat. Für viele eben das.
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Die Bundesregierung warnt in ihrem jüngsten Mietbericht, dass zunehmend Haushalte mit mittleren Einkommen betroffen seien. Das Gefühl, es könne jeden treffen, breitet sich aus. Heim hat mit Heimat zu tun, mit Beziehungen, sozialen Strukturen. Wer verdrängt wird, verliert mehr als eine Adresse.
Ein Drittel vom Nettoeinkommen, so die Faustregel, sollte höchstens fürs Wohnen draufgehen. Nur steigen die Mieten weit schneller als die Einkommen. Schon jetzt, so eine Studie der Hans Böckler Stiftung (HBS), zahlen 40 Prozent der Haushalte in Großstädten mehr Miete, als sie sich eigentlich leisten können. Etwa 1,3 Millionen Haushalten bleibt nach der Mietzahlung weniger als der Hartz-IV-Regelsatz.
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So... jetzt fangt nicht an... dann sollen die Leute aufs Land ziehen. Was meint Ihr, wie sich die Mietpreise im Speckgürtel der jeweiligen Städte so entwickeln? Na... ganz genau SO wie die in den Städten. Hier muss man die Fahrtkosten noch entsprechend addieren. Stehen wir nicht schon genug im Stau?
Das Thema Wohnungsknappheit und zu hohe Mieten ist längst auch für einige Unternehmen ein Standortnachteil geworden. Sie finden keine Leute mehr, denn niemand kann es sich leisten, in die Gegenden zu ziehen. Ich frage mich zum Beispiel auch, wie sich eine Krankenschwester oder ein Verwaltungsmitarbeiter im mittleren Dienst so eine Wohnung in München leisten kann...
Meiner höchst persönlichen Meinung nach sind das die Hauptgründe der "gefühlten sozialen Verschlechterung". Sie sind eben nicht mehr nur gefühlt. Sie sind durchaus real.