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Alt 15.10.2008, 08:41   #28
RibaldCorello
Szenekenner
 
Registriert seit: 18.01.2007
Beiträge: 912
Zitat:
Zitat von Dirkii Beitrag anzeigen
Ich lass mich gerne eines besseren belehren, denn mir ist bewusst, dass ich nicht alles weiß. Und es ist doch schön, dass ich durch dich auch etwas lernen kann (was ich aber nicht gelernt hätte, hätte ich die Fresse gehalten!).

Dann kannst du mir jetzt sicherlich auch erklären, wie man die exakte aktuelle Position eines sich bewegenden Objekts durch periodische Wiederholungsmessungen oder kontinuierliche Messungen cm-genau erfassen kann. Danke im Voraus!
Sorry das war ein bisken zu hart, nun hier die Erklärung:




Das Grundprinzip von GPS setzt voraus, daß von einem Punkt auf der Erdoberfläche sogenannte Pseudostrecken zu mindestens 4 Satelliten gleichzeitig ermittelt werden. Pseudostrecken (p) setzen sich zusammen aus der Strecke (?) vom Punkt zum Satelliten plus einem konstanten Wert (k). Kennt man die Positionen der Satelliten, so kann durch eine Art "Bogenschlag" die Position des Receivers (Empfängers) festgelegt werden. Die Satellitenpositionen werden durch sogenannte Ephemeriden (Bahndaten), die fortlaufend aus Beobachtungen von Bodenstationen gewonnen und entsprechend in die Zukunft prädiziert werden müssen, beschrieben. Voraussetzung dazu ist, daß sowohl das Kraftfeld der Erde (Gravitationsfeld), in dem der Satellit sich bewegt, als auch daß die Drehbewegungen der Erde bekannt sind (der Satellit macht die Erddrehung nicht mit).

Die Pseudostreckenmessung läuft auf eine Messung der Signallaufzeit hinaus. Hierbei sendet der Satellit codierte, zeitlich getaktete Signale aus, die ein Empfänger am Boden registrieren, decodieren und zeitlich einordnen kann. Bedingt jedoch, daß der Bodenempfänger zunächst nicht zeitlich mit der Satellitenzeit synchronisiert ist, ist die Laufzeit um den Uhrstand zwischen der Satellitenzeit und der Empfängerzeit verfälscht. Aus der gemessenen "Laufzeit" ergibt sich die Pseudostrecke durch Multiplikation mit der Lichtgeschwindigkeit. (Die Konstante k entspricht dem Uhrstand multipliziert mit der Lichtgeschwindigkeit.) Die Pseudostreckenmessgenauigkeit hängt im wesentlichen von der Codierung ab.


Bei den geodätischen Anwendungen begnügt man sich jedoch nicht nur mit den sogenannten Code-Messungen, sondern man führt auch Phasenmessungen auf den Trägerwellen (L1, L2) durch. Die Phasenmessungen könnten als genaue Streckenmessungen interpretiert werden, wenn man wüsste, wie viele ganze Wellenzüge sich auf der Strecke vom Empfänger zum Satelliten befänden. Geodätische Auswertetechniken, begünstigt durch Vorabkenntnis relativ genauer Näherungswerte für die Koordinaten (des nun zu bestimmenden Punktes) sowie durch parallele Beobachtungen auf üblicherweise mehreren Stationen (auch auf Referenzstationen), erlauben es, die Mehrdeutigkeiten - bedingt durch die unbestimmte Anzahl ganzer Wellenzüge - zu lösen und aus den Phasenmessungen genaue Strecken zu ermitteln und somit sehr genaue Positionen, insbesondere mit einer sehr hohen relativen Genauigkeit der Positionen zueinander, zu berechnen.
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Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht der Unfähigen
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