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Zitat von Klugschnacker
Du hast viele Dinge geschrieben, die meine Zustimmung haben. Beim obigen Zitat sehe ich die Dinge anders. Unsere Abhängigkeit von der Umwelt ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Man kann sie klar benennen. Es gibt auch keinen Akt der Unterwerfung, den wir frei gewählt hätten und auch unterlassen könnten. Solange wir essen und atmen wollen, sind wir von der Umwelt abhängig, ganz gleich wie wir das finden.
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Das ist sicherlich richtig und ich hätte hier mehr differenzieren können. Umweltschutz aus Selbsterhaltungstrieb entspringt einer anderen Form der Motivation als abstraktem Schuldbewusstsein. Die Art, wie Umweltschutz gemacht wird kann sich dann u. U. sehr stark unterscheiden - etwa wenn nicht weniger Technik und Eingriffe durch den Menschen, sondern mehr erforderlich sind.
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Für eine Analogie zur Religion fehlt außerdem der Jenseitsbezug. Alle Überlegungen, Fakten und Konsequenzen finden auf der Erde und in endlicher Zeit statt.
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Klar, es ist ja auch keine 1zu1 Analogie, es sind Konzepte die unbewusst übernommen werden, etwa die Erbsünde. Es gibt allerdings auch eine Form des Ersatzes, etwa wenn darüber philosophiert wird, was der einzelne, schuldige Mensch denn "zukünftigen Generationen" einmal erzählt.
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Eine Selbstanklage sehe ich in gewisser Weise, da gehe ich bei Deiner Beobachtung mit. Allerdings wird sie oft relativiert in dem Sinne, dass die Menschen gar nicht anders können, also sich so fatal zu verhalten, wie sie es eben tun. Darin sehe ich ein gewisses Verständnis für das Verhalten der Menschheit.
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Aber das ist ja genau das inkohärente Verhalten das mich persönlich stört. Wenn ich der Meinung bin, wir müssten uns ökologischer verhalten, dann kann man an vielen Punkten bei sich selbst anfangen - ohne direkt den ganzen großen Sprung zu machen und sich selbst und die Menschheit anzuklagen, misanthropischen Weltuntergangsstimmungen anheim zu fallen um sich dann in noch mehr Selbsthass zu aalen "weil man es ja doch nicht schafft zu verzichten". Wenn das Gewicht der selbst auferlegten Schuld zu groß wird, kommen dann die Sündenböcke - wie du selber schon geschrieben hast.
Besonders toll natürlich die Eliten:
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Zitat von keko#
Nein, falsch! Tut es nicht! Es wird von den Eliten in Wirtschaft, Politik, Religion und Medien vorgelebt und am Ende unhinterfragt nachemacht. Der neoliberale und neofeudale Geist ist mittlerweile in der kleinsten Ritze. Am Ende hetzt der Minijobber auf dem Weg zu seinem Zweitminijob zur Kasse, um sinnlose Produkte zu kaufen und wenn ein "fauler" Asylant vor ihm steht, stößt er ihn weg.
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Auch ne schöne Weltsicht, wenn man weiß, wer der Schuldige ist. Natürlich die da oben!