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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Angela Merkel hört auf
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Alt 30.10.2018, 18:52   #42
noam
Szenekenner
 
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Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.114
Ich weiß nicht ob es fair ist bestimmte Dinge Angela Merkel anzulasten. In den 16 Jahren Regierungszeit hat ich einfach sehr viel in der Welt entwickelt. Angela Merkel hat die Regierung nach einer der größten politischen Reformen des Sozialwesens übernommen, das sie unverändert weiter geführt hat. Statistisch hat diese Reform zu durchschnittlich mehr Wohlstand geführt. Gleichermaßen leben mehr Menschen in Deutschland an der Armutsgrenze wie je zuvor. Wohnraum, insbesondere innerstädtisch, ist für viele unbezahlbar geworden und zudem ist in der Mobilität kein Fortschritt (ÖPNV, Öffentlicher Fernverkehr) erzielt worden.

Es gab diverse Krisen zu bewältigen. Eurokrise, Bankenkrise, der islamistische Terror ist auch in Deutschland angekommen. Polititsche Reaktion der Regierung? Eine Mischung aus Aussitzen und Aktionismus. Aussitzen so lange bis die Stimmung im Volk spürbar ist und dann (meist erheblich Zeitversetzt) politischer Aktionismus (Die Neueinstellung so vieler Polizisten, dass die Kapazitäten zur Ausbildung vorn und hinten nicht reichen und damit zum einen die Ausbildung leidet, die Qualität der Bewerben teilweise zweifelhaft ist und über allem natürlich kurzfristig weniger Polizei zur Verfügung steht, da diese durch den Mehraufwand der Ausbildung gebunden ist). Dazu ein ungebremster Strom an Menschen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen auf dem Weg nach Deutschland sind und politisch relativ einfach unter dem Oberbegriff "Flüchtling" zusammengefasst werden. Insbesondere im Umgang mit letzterem hat die Regierung unter Merkel es geschafft, dass sich bundesweit eine Partei etablieren konnten, die teilweise eine mindestens fragwürdige Ideologie bis hin zu rechtsnationalem Gedankengut propagiert.

Ob man das alles alleine an der Person Merkel festmachen kann? Ich glaube, das einzige, was Angela Merkel vorzuwerfen ist, ist dass sie den Absprung von der großen politischen Bühne um eine Legislaturperiode verpasst hat. Hätte sie bzw. die CDU in der letzten Legislaturperiode es geschafft einen potentiellen Nachfolger aufzubauen und zu positionieren, welcher dann mit der vollen Unterstützung Merkels zur Bundestagswahl 2017 angetreten wäre, dann würde ich sie als Mensch bzw Politiker bewundern, obwohl ich ihre opportunistische Art Politik zu machen eigentlich verachte. So bleibt sie mir vor allem dadurch in Erinnerung, dass sie ihre Politik weniger durch eine Idee bzw. Überzeugung sondern viel mehr durch Stimmungen des Wahlvolks und Wahltrends hat treiben lassen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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