Um mal kurz ein Nebenthema zur Diskussionführung aufzumachen, welches ich ganz interessant finde. Mich hat ein guter Freund aus dem soziologischen Bereich neulich drauf aufmerksam gemacht. Ich weiß nicht mehr, ob es hauptsächlich um Framing oder um Priming ging. Quintessenz war jedoch folgende:
Gerade die von rechts geführten Diskussionen verstehen es zusammengesetzte, für andere unterbewusst negativ besetzte Begriffe zu konstruieren. Jedes mal wenn jemand sagt:
"Wir haben keine Flüchtlingskrise." oder auch nur "die haben auch kein anderes Thema als die Flüchlingskrise",
wird jedes mal Flüchtling in unserem Kopf etwas stärker mit dem negativ besetzten Wort Krise verknüpft, unabhängig davon, ob es eine Krise gibt. Man unterstütz also (bei manchen vllt auch gewollt) diese Meinungsbildung und mittelfristig hat selbst das Wort "Flüchtling" (das ich jetzt viel zu oft benutze

) eine negative Konotation. Ähnliches kann man zum Beispiel auch bei Steuer
last beobachten. Bei anderen Begriffen ist es sicher offensichtlicher.
War wohl eine recht umfangreiche amerikanische Studie, wo über einen längeren Zeitraum gezielt konstruiert wurden, um die Meinungsbildung zu beeinflussen. Es passiert häufiger als man denkt, dass man ungewollt die Position des gegenüber verstärkt, obwohl man argumentativ eigentlich was vollkommen anderes sagt. Selbst Politiker tappen da wohl häufig in die Falle.
*klugscheiß aus*
