Zitat:
Zitat von Triasven
Die Studie selbst sieht das wesentlich differenzierter als die Auswertung der Studie durch die FAZ. Darüberhinaus steht in der Studie nichts darüber, das AfD Abgeordnete bewusst und Vorrangig Sitzungen meiden.
|
Ich würde diesen Absatz in der Studie, S. 44, schon leicht anders verstehen wie Du.
"Erstens verweigern sich die AFD-Fraktionen keineswegs der Mitarbeit im Plenum, sondern sehen dieses ganz im Gegenteil als eine Bühne für Signale in Richtung der eigenen Anhängerschaft. Anders sieht es in den Ausschüssen aus. In vielen Interviews wurde von einer „blassen“, unauffälligen oder sich gar durch Abwesenheit auszeichnenden Performanz gesprochen. Dabei stellen Mielke und Reutter (vgl. 2012: 46) für Landesparlamente fest, dass „Ausschüsse die bedeutendsten Arbeitsorgane sind, hinter denen das Plenum zurückfällt“. Für die AfD gilt diese Priorisierung nicht, sie setzt auf eine klare Polarität zwischen Aktiv-mitmachen-Wollen im öffentlich sichtbaren Plenum („Voice“) und Eher-nicht-aktiv-mitmachen-Wollen in den nicht-öffentlichen Ausschüssen („Exit“)."
In der Zusammenfassung der Studie auf S. 1 liest sich das dann so:
"Eine parlamentarische Professionalisierung steckt noch sehr in den Anfängen; das
Parlamentsplenum ist im Gegensatz zur Arbeitsebene der Parlamente, also den Ausschüssen, das Spielbein der AfD und dient als Plattform für die stark über soziale Medien verlaufende Präsentation für die Öffentlichkeit."
Parlamentarische Praxis der AfD in deutschen Landesparlamenten