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In unserem Landkreis gab es an manchen Schulen Podiumsdiskussionen mit Lokalpolitikern, es wurde im Vorfeld der Bundestagswahl einiges in diese Richtung unternommen. Umstritten war es, ob auch Politiker der AFD eingeladen werden sollten. Aufgrund der Neutralität und des Optimimus sie inhaltlich entlarven zu können hat man sie eingeladen. Im Politikunterricht wurde fleißig vorbereitet, Fragenkatalog entwickelt und thematisch alles durchgenommen.
Die Jugendlichen rechneten mit Adolf Hitler 2.0 oder einem dummen Nazi-Hooligan. Immerhin macht man sich ja nicht erst seit gestern über die Dämlichkeit der AFD lustig und warnt gleichzeitig bei jedem Atemzug vor den Gefahren, die von diesen abgrundtief bösen Menschen ausgehen.
Der lokale Vorsitzende der AFD Gerd Plorin ist aber jetzt leider weder dumm noch ungebildet. Er blickt auf ein erfolgreiches Leben als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zurück. Inzwischen züchtet er lieber Galloway Rinder auf saftigen Wiesen. Als die Schüler merkten, dass einige ihrer Fragen nicht so recht passen würden, fragte ein Mädchen dann ganz naiv, warum er denn, wenn er so sympathisch und klug rüberkommen würde trotzdem gleichzeitig so ein Rassist sein könne. Da musste er laut lachen und sagte ihr ganz freundlich, dass sie den Mist, der über die AFD im Fernsehen erzählt würde nicht glauben solle, er ist nämlich schon seit vielen Jahren mit einer farbigen Frau verheiratet sei, das machen Rassisten eher selten.
Ich befürchte es wäre schlauer gewesen weniger Horrormärchen über die AFD in den Medien zu verbreiten. Höcke mag ein ekliger Idiot sein, aber er bildet eine prominente Ausnahme. Etwas anderes zu behaupten macht es der AFD wie in meinem Beispiel überall einfach den Überraschungsmoment für sich zu nutzen. Sag ich schon lange, aber die Schiene wird konsequent weitergefahren, die Folgen sind bekannt.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und  beim Einkaufen
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