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Zitat von Flow
Interessanter als die moralisch-theoretische Frage, ob "unsere" Privilegien und außerordentlicher Wohlstand "gerechtfertigt" sind, ist wohl die existentiell-praktische, ob wir bereit sind sie abzugeben, oder wenn ja, wieviel davon.
Ein wenig schmerzfreien "Ablaß" als Zeichen guten Willens ?
Würdest du real ab morgen mit einem beliebig ausgewürfelten Afrikaner Schicksal tauschen ? Oder wenigstens Wohlstand zusammenschmeißen und halbe halbe machen ?
Wäre doch ein "fair trade" ... 
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Ich finde, die beiden Fragen hängen schon sehr stark zusammen. Ein Beispiel: wir haben zwei Menschen, die jeweils eine Million Euro besitzen. Der eine hat die Million durch einen Bankraub erworben, der andere durch "ehrliche" Arbeit oder meinetwegen durch einen Lottogewinn. Ich denke, die meisten von uns würden finden, der Bankräuber ist ungerechtfertigt reich geworden und soll das Geld wieder rausrücken. Wohingegen der andere seinen Reichtum mit Recht (im Sinne von unserem Rechtssystem entsprechend) besitzt, womit sein Wohlstand "gerechtfertigt" ist.
Und die Frage das Schicksalstausches ist wirklich unverschämt polemisch. Du unterstellst mir, das ich das gefordert hätte (was ich natürlich nicht getan habe) und willst mich damit in eine Falle locken! Klappt aber nicht!
Ich habe nämlich nichts anderes getan, als darauf hinzuweisen, dass ich es für arrogant und unangemessen halte, wenn ein Mensch, der im gemachten Nest aufgewachsen ist, die mitteleuropäischen privilegierten Lebensumstände ausschließlich als eigenes persönliches Verdienst betrachtet. Nicht mehr und nicht weniger. Und dabei bleibe ich!