und hier
wieder runter.
Ich lade die Bilder hier nicht rein, um meine Selbstbeweihräucherung auf die Spitze zu treiben, sondern weil ich finde, das es mir ausnahmsweise mal gelungen ist, die Steigungen bzw. Gefälle richtig rüberzubringen. Normal hört man ja beim gemütlichen Diaabend n paar dutzendmal die Floskel "das war noch viel steiler, als es hier aufm Bild aussieht"...
Der riesen Sandhaufen war dann auch in der Anfahrt gut einsehbar, so dass man den Chickenway benutzen konnte, wenn jemand im Begriff war, sich in der Auffahrt auszubreiten. Das pikante an der Geschichte ist übrigens nicht die Auffahrt;- da hilft nur Vollgas und der richtige Gang..., sondern die Abfahrt: ist überall sonst die Vorderradbremse das Mittel der Wahl, ist sie hier absolut tabu.
Und nicht nur das: schon beim Gedanken, sie zu verwenden, gräbt sich in dem Sand bei so nem Gefälle das Vorderrad ein und man steigt übern Lenker ab, während einem das Motorrad ins Kreuz fällt. Also ziemlich ungesund unter Umständen und um dieszu vermeiden, muss man einfach bergab auch ordentlich Gas geben, um die Front leicht zu machen...
Und weil das so ist, hatte ich diesen schönen Sandspielplatz das ganze Rennen über fast für mich alleine und musste ihn nur mit noch einem Fahrer teilen.
Interessanterweise war das aber so wie ich auch keiner mit neumodischem High-End-Spielzeug, sondern ebenfalls einer mit ner alten, luftgekühlten Dreifuffzicher. Die Herrschaften mit den rasiermesserscharfen, leistungsgesegneten Husabergs, KTMs und Husqvarnas (es war sogar bei unserem Pussy-Rennen eine der neuen Hypertech-BMWs dabei...

) nehmen lieber den Chickenway, bevor sie vom Nachbarn dabei observiert werden, wie sie ihre Hütte im Sand verglühen lassen.
Da hilft halt die brachiale Leistung nicht, sondern nur Fahrtechnik, und die gibts zum 10000-Euro-Eisen einfach nicht dazu.
Ok, ich sprach oben von ner Sturzorgie und euch interessieren sicher auch nur Sensationen.
Schon in der ersten Runde hab ich aufgehört zu zählen, wie oft ich ne Bodenprobe genommen hab, allmählich fragte ich mich nur noch, was ich hier eigentlich mache.
Als ich anfangs der zweiten Runde etwas zu ambitioniert in den Graben vor dem ersten Sandstutz springe, in ne Spurrinne gerate und wiedermal unsanft absteige, hab ich endgültig die Schnauze voll, denn ich wollte mich an sich nicht umbringen.
Also hoppele ich noch ne halbe Runde so weiter, natürlich nicht, ohne mich derart defensiv noch ne handvoll Male auszubreiten, und steuere dann die Racebar an.
Da es hiernur Bier und Spezi gibt und Alkohol nicht in Frage kommt, nuckele ich ne halbe Stunde an der Zuckerplörre, um mich dann aufn Weg zumachen und nen geeigneten Platz zu finden, um diskret auszusteigen.
Aber holla, was ist das? Plötzlich gehts! Alle Wehwehchen sind wie weggeblasen, nix tut mehr weh und anstatt vorsichtig die Runde fertigzurollen, werde ich immer frecher.
Reine Kopfsache und sicher auch eine des Zuckerwassers.
Bist du stark genug, den Stier bei den Hörnern zupacken, geht er mit dir, bist du es nicht, fickt er dich.
Leider war jetzt nicht mehr viel Zeit, obwohl ich als letzter nochmal an der Zählstelle durchgelassen wurde, aber diese letzten vier Runden waren wieder purer Fun. In tiefem Vertrauen in Ecken stechen, die Karre ein wenig rutschenlassen um Geschwindigkeit abzubauen, die Sprünge weiter, Spurrillen jucken nicht mehr, die Nervensägen, die auf der Geraden hinterherbrummen und sich aufregen,weil sie nicht vorbeikommen, werden nimmer vorbeigewunken sondern kriegen an der nächsten Ecke gezeigt, wieso sie da sind, wo sie hingehören: hinten.
Heureka. So machts dann wieder richtig Spass und geht viel zu schnell vorbei.