Nachdem wir hier schon ins Ziel geschwommen sind, beendete ich heute für mich die Freiwasserwettkampfsaison. Dafür war ich, wie die letzten zwei Jahre auch, bei Chiemsee Langstreckenschwimmen am Start. Das Rennen geht über 4,5km und beginnt von der Fraueninsel. Das Ziel ist das Strandbad in Übersee. Auf die 4,5km sind 10 Bojen zur Orientierung verteilt, was ja eigtl. schon fast Beckenatmosphäre aufkommen lässt...
Nach einem verregneten (ja es gibt tatsächlich noch Regen in der Republik) und kühlen und welligen Samstag, folgte ein kühler, aber trockener und ruhiger Wettkampfsonntag. Nach der Wettkampfbesprechung ging es mit einem Boot, welche gut 300Personen fasst, von dem Steg nahe des Strandbades zur Fraueninsel. Das Rennen, welches relativ schnell und mit 300 Personen ausverkauft war, startete mit mit ca 260 Teilnehmern. 40 ließen ihre Startunterlagen gleich beim Veranstalter liegen. Eigentlich verwunderlich. Denn Markus Füller hat nicht nur ein liebevolles, sondern auch sehr sicheres Event aufgezogen. Zahlreiche Wasserwachtler behalten die Schwimmer im Auge. Hinzu kommen ja noch die Bojen zur Orientierung. Also eigtl. fast wie im Becken...
Pünktlich um 10:45 gab es den Startschuß. Das Anfangstempo war sehr hoch. Die ausgemachte Gruppe konnte ich nicht halten. Letztlich war es so, daß alle die in der Gruppe schwimmen wollten, nicht zueinander fanden... Es galt sich also schnell neu zu orientieren. Zuerst schwamm ich allein und suchte ein mir passendes Tempo und einen entsprechenden Rhythmus. Gleichwohl spähte ich die Konkurrenten aus und fand zwei Kollegen, die mein Tempo schwammen. Also hing ich mich an diese dran. Geteiltes Leid ist, halbes Leid...
Anfänglich war ich noch in Fronthöhe, musste aber alsbald mich etwas nach hinten begeben. Da blieb ich dann auch, weil es mir nicht mehr möglich war, deren Tempo aktiv mitzugestalten. Ein Wasserlutscher sozusagen... Dies ist nicht verwerflich und der Ehrenkodex besagt lediglich, daß man seine Pacemaker nicht kurz vor knapp überholt, weil man Körner gespart hat. Dazu kam es bei mir aber eh nicht und würde mir auch nicht im Traum einfallen. Wir passierten also Boje um Boje und mal war es ruhiger und mal welliger. Der Chiemsee hat da so einiges zu bieten. Unterwegs erkannte ich auch einen Freund von mir, der zur ursprünglichen Gruppe gehörte. Er schwamm sein eigens Ding und hatte eine einige Orientierung, so daß wir ihn alsbald wieder verloren. Als die letzte Boje erreicht wurde, zog in der Gruppe, der Vordermann das Tempo dermaßen an, daß ich abreißen lassen musste. Ich gab nochmals alles und ging in den roten Bereich, hatte aber keine Chance. So schwamm ich in meinem gewählten Tempo dem Ziel entgegen, welches ich nach 1:08:17 erreichte. Das ergab den 29ten Gesamtplatz, womit ich sehr glücklich bin. In der AK reicht das aber nur für Platz 9. Da sind halt schon richtige Asse am Start.
Ich finde den Bericht hier am besten aufgehoben. Auch wenn das Spiel zu Ende ist und der Wettkampf nicht mehr einfließt, wollte ich speziell die Mitschwimmer daran teilhaben lassen. Vielleicht verirrt sich ja der/die ein oder andere nächstes Jahr mal auf einen Freiwasserwettbewerb. Die Szene ist deutlich kleiner und während des Schwimmens läßt man sich auch mehr Platz als im Triathlon...
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