gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Triathlon Coaching
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Mysteriöse Trittfrequenz
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.08.2018, 09:33   #15
tria ghost
Szenekenner
 
Registriert seit: 03.05.2017
Beiträge: 551
Zitat:
Zitat von Triathlonator Beitrag anzeigen
Mir sind für Trainingssteuerung immer drei Daten wichtig: mittlere Pace bzw. Geschwindigkeit auf dem Rad, mittlere Herzfrequenz bzw. Trainingszone und mittlere Trittfrequenz. Das ganze wird dann mit Höhenmetern und Temperatur "relativiert".

Im Wettkampf läuft immer nur die Zeit. Da lege ich vorher Splits fest und gib mir einen Spielraum für Negativsplits, bzw. leite daraus ab, ab wann und wie viel mehr Vollgas ich geben muss. Die Endzeit ist dann im Prinzip nur noch von der Tagesform abhängig. Entweder geht nach hinten noch 2-3km Sprint, oder eben nicht.
Ich glaube genau hierbei liegt der Fehler, warum du hintenraus manchmal deine Leistung nicht abrufen kannst oder wie du es nennst "Sauerstoffschuld" bekommst.
Deine 10km-(Trainings)Sololaufzeiten sind ja oft deutlich schneller als deine 5km Triathlon(wettkampf)zeiten...
Angenommen (um beim Puls zu bleiben) du ballerst öfters mal Vollgas bei 180 rum willst im Schnitt aber auf 150 kommen, dann musst du deutlich längere Zeit unter der 150 verbringen. Deswegen sind Intervalle auch grundsätzlich langsamer als gleichmäßige Pace.
Spätestens auf deiner ersten OD wirst du mit dieser Taktik nicht sehr gut fahren.
Durch die Vollgasanteile verballert man im Übermaß Energie und häuft Laktat an, dass dann erstmal wieder verstoffwechselt werden will.

Sich feste Zeiten vorzunehmen und in Splits einzuteilen mag beim Laufen noch halbwegs klappen - aufm Rad kann man sich damit aber gewaltig abschiesen und dann fehlt es hintenraus. Beim Pacing ist es auch keine gute Idee zwischendurch "Vollgas" zu geben (naja - beim Sprint sollte man immer nah der Kotzgrenze unterwegs sein, also immer Vollgas) - zwischenzeitliches Vollgas und dann wieder lockerer ist weit uneffizienter als gleichmäßiges Tempo - das sieht man besonders dann, wenn Idioten wie bekloppt die Anstiege hochjagen und dann abwärts nur "rollen" lassen. Da denk ich mir dann immer wieder "Ja mach nur...oben nimmst du dann erstmal erschöpft en Schluck aus der Pulle und ich fahr locker an dir vorbei"

Bestes Beispiel in dem die Wattmessung oder Fahren nach Puls effektiv war ist dieses Jahr der Ironman in FFM. Hätte man sich dort nur an Geschwindigkeit/Zeit orientiert, hätten sich viele auf dem Rad schon die Lichter abgeschossen. Obwohl es ein "Rundkurs" war, der Wind kam sehr wechselnd und hat vor allem die 2. Radrunde massiv beinflusst. In meinem Bekanntenkreis haben die "Wettkampfprognosen" nirgends im Bereich +/-10 min gepasst (oder dann eben beim Laufen dafür bezahlt).

HaFu hat jahrelange Erfahrung, bei ihm klappt die Einteilung sicher auch nach Bauchgefühl mit Geschwindigkeit ohne groß auf WATT oder Puls zu achten, da kann man wie SeBi Kienle schon fast ganz auf irgendwelche Werte verzichten.
Nachts aus dem Bett geklingelt kann er dir von seinem nächsten Wettkampf genau die Streckenverhältnisse und Profil vorbeten...
280 Watt mit schlechter Aeroposition sind dasselbe wie 280 Watt mit Top-Aeroposition.
Dafür hat man bei 36KM/H in schlechter Aeroposition gegenüber 36km/h in guter Aeroposition schnell mal zuviel investiert und bezahlt am Ende dafür wenn man sonst keine Messgrößen hinzuzieht...sofern man nicht wie HaFu über die "innere" Uhr der Erfahrung verfügt.

WATT ist die verlässlichste "mobile" Methode, gefolgt vom Puls, um eben zu zeigen was man gerade leistet und ob man sich innerhalb seiner theoretisch möglichen Zonen aufhält und nicht überzockt.
Auf meiner "nach der Arbeit mal eben" Kurzrunde auf dem Rad durch die Wetterau habe ich recht gute Vergleichswerte. Bei ziemlich ähnlicher Average Power variieren die Geschwindigkeiten teils enorm im Bereich +/- 3km/h zum Schnitt, obwohl die Haltung auf dem Rad bis auf minimale Nuancen die gleiche ist/war, der Puls ist dann ein weiterer Indikator. Liegt dort dann einfach an dem Wind...
Es gibt sogar Tage da kommt der Wind bei Hin und Rückrunde immer von vorne oder von hinten - der Wind dreht dort mal recht schnell.
__________________
Mein Weg zur ersten LD

Nilpferde können schneller schwimmen und Laufen als ein Mensch, deshalb setzte ich meine Stärken voll in den Radpart
tria ghost ist offline   Mit Zitat antworten