Zwei Aspekte/Fragen, die ich hier noch nicht gelesen habe:
Effenberg wurde wegen eines Stinkefingers, Uli Stein wegen eines "Suppenkaspers" fristlos aus der Nationalmannschaft entlassen. Sind diese "einfachen" emotionalen Ausrutscher wirklich Imageschädlicher für den DFB als ein "Musterspieler", der sich stolz zu einem Despoten bekennt? Finde ich nicht. Und immehin finden es viele toll, daß irgendein Bundesligaverein öffentlich völlig unbekannte Mitglieder rausekeln will, bloß weil sie AfD wählen. Wie passt das zu der für Özil geforderten freien Meinungsäußerung?
Wieso ist der in den Artikeln gezeigte Originaltext von Özil immer auf Englisch? Er ist doch deutscher Nationalspieler und schreibt an die Adresse des DFB - wozu diese Distanz? Wenn er doch so perfekt integriert ist, sollte es ihm nichts schwer fallen, den Brief direkt auf Deutsch zu schreiben, oder?
Abgesehen davon fand ich es auch unmöglich, wie die DFB mit der Sache umging. Statt ihn fristlos rauszuschmeissen erst mal alles herunterspielen, um nach dem Ausscheiden ihn zum Sündenbock zu machen. Wenn überhaupt, hat die Leistung der Mannschaft unter der endlosen öffentlichen Diskussion und der Unentschiedenheit der Führung (und möglicherweise stark divergierenden Meinungen innerhalb der Mannschaft) mehr gelitten, als es unter einer möglichen fristlosen Kündigung der beiden Erdogan-Supporter der Fall gewesen wäre.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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