|
Ich finde die Idee mit einer Olympischen DM Elite auch nicht so verkehrt, zumal aktuell in den aktuellen Leistungstests ja das Radfahren komplett außen vor bleibt. Es ist halt doch ein Unterschied, ob jemand Solo schnell laufen kann, oder nach einem harten Radfahren.
Selbst auf meinem bescheidenen Niveau Lauf im im Triathlon häufig schneller als Athleten gegen die ich Solo nicht den Hauch einer Chance hätte. Selbst auf einer Brettebenen Olympischen Distanz mit Windschattenfreigabe, wo man ja "nur mitrollen" muss. Selbst wenn man viel im Windschatten hängt, können ein die vielen sehr harten Antritte gut fürs Laufen zerstören.
Klar wäre das eine zusätzliche Belastung für die Athleten/-innen. Es steht ja aber auch frei, das Format entsprechend lukrativ zu gestalten: mediale Präsentation, damit einhergehend gewinnen von Sponsoren (-->höhere Preisgelkder möglich), automatische Kaderzugehörigkeit über Zeitraum xy für die besten Athleten/-innen, je nach Platzierung Startberechtigung auf internationaler Ebene xy ...
Ich denke, man könnte das schon so gestalten, dass es für die Athleten/-innen nicht nur eine zusätzliche Belastung, sondern auch ein Zugewinn sein kann, zumal die eigenen Sponsoren ja häufig auch lokal sind (von den Ausrüstern vllt abgesehen).
Ich erinner mich noch daran wie Buchholz nach Rio wollte. Er ist so viel gestartet, um noch irgendwo die (DTU) Norm zu holen, dass (für mich von außen betrachtet) eigentlich schon fast klar war, dass er spätestens in Rio so durch ist, dass dort eh nicht mehr viel gehen wird. Da war der DTU die zusätzliche Belastung auch egal, obwohl er über die ITU Liste qualifiziert war. Bei einem fokussierten Aufbau wäre vllt schon eine gute Platzierung drin gewesen.
(Die Umstände die dann letztlich dazu geführt haben, dass die DTU ihre Plätze nicht besetzt hat sind mir natürlich bekannt und könnten ein eigenes Thema füllen. Mir geht es hier eher um die Vorgeschichte, die halt zumindest in diesem Punkt nicht dazu passt, dass man die Athleten entlasten will).
Davon ab finde ich den Vergleich mit der Kunst sehr passend. Mir erscheint es immer befremdlich, wenn sich vor diversen Spielen ein Politiker hinstellt und erklärt, wie viele Medaillen wir dieses Jahr doch bitte gewinnen sollten, während gleichzeitig versucht wird immer mehr Geld zu sparen und nur noch wenige Sportarten und Athleten/-innen mit entsprechender Erfolgsaussicht zu fördern. Umso paradoxer empfinde ich es, wenn darüber hinaus seitens der Verbände versucht wird ihre Monopolstellung zu zementieren und es Athleten schwer gemacht wird sich selbst zu organisieren und bei entsprechender sportlicher Leistungsfähigkeit und vorhandensein internationaler Qualifikationskriterien auch zu starten.
Das hängt aktuell sicher auch mit weiteren Rahmenbedingungen hinsichtlich der Finanzierung von Wettkampfreisen ect. zusammen, trotzdem sollte hier eine Möglichkeit für eigenverantwortliche Organisation geschaffen werden. Es soll ja auch Fälle geben, wo zum Bsp. das angestrebte Studium für die Karriere nach dem Sport nicht in Stützpunktnähe angeboten wird (oder der NC dort zu hoch ist). Mit Schließung von Stützpunkten wird sich diese Situation kaum verbessern.
Wenn der gesamtgesellschaftliche Nutzen des Sports wieder mehr Beachtung finden würde und eine stärkere Förderung in der Breite stattfinden würde (Thema Schließung von Schwimmbädern; zu wenige Sporthallen in größeren Städten --> zuwenige oder unzumutbare Randzeiten für Breitensportvereine...), dann würden sich aus dieser Breite heraus auch wieder mehr Talente entwickeln. Umgekehrt sollte natürlich auch die Förderung in der Spitze nicht zu Elitär ausfallen, da eine breite nationale Spitze auch wieder Vorbilder und halt auch mediale Präsenz schafft. Letzteres sind aber Themen, die nicht nur den Triathlon allein betreffen. Aktuell ist da wohl die Sportlobby in der Politik nicht groß genug für oder die der Pharmaindustrie noch zu groß.
Geändert von gaehnforscher (19.07.2018 um 11:17 Uhr).
|