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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Die magische Zahl 40 - auf zur ersten LD!
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Alt 09.07.2018, 08:30   #69
tria ghost
Szenekenner
 
Registriert seit: 03.05.2017
Beiträge: 551
Ziel Nr. 2 der magischen Zahl 40 ist erreicht (40 Kilo weniger, LD-Finish vor dem Alter 40). Ich darf mich nun Ironman nennen (ja ich weiß – das ist eigentlich nur der Sieger von Hawaii).

Zu meinem kleinem Rennbericht:
Mit dem exklusiven Eintracht Frankfurt Shuttlebus (danke dafür!), der direkt vor der T1 zum Halten kam machte ich mich ab ca. 4:30 Uhr vom Riederwald auf den Weg. Die Nacht war kurz – die kroatischen Fußball-Fans machten ein Einschlafen vor 23.00 Uhr unmöglich. Um 2:30 klingelte bereits der Wecker.
Eine große Portion Porridge und 2 Scheiben Toasts intus ging es dann an die Übliche Startprozedere: Rad mit Flaschen bestücken, nochmal Trinken und Gels reindrücken. Neo – Check – erlaubt!

Eincremen mit Hirschtalg an den entscheidenden Stellen, Neo an, Beutel abgeben.
Was für ein schöner Anblick: Nebelschwaden hingen über dem Waldsee Tausende Blau und Rosa Badekappen am Start. Die Stimmung der Wahnsinn. Ich sortierte mich brav in den hinteren Teil der 1:10-1:20 Startzone ein.

Nach dem Start der Profis setzte sich dann im Rolling Start der Lindwurm in der am heutigen Tag größten Waschmaschine in Gang.
Kurz bevor meine Startgruppe dran war wurden bereits die Tore der späteren Startgruppen geöffnet – war das Absicht. Die anderen Startgruppen strömten nun von der Seite in unsere hinein. Die Folge: Ich ging als einer der letzten Teilnehmer gegen 7:05 Uhr ins Wasser.

Die ersten 5-600m waren somit begleitet von vielen Überholvorgängen, darunter massig wild tretende Brustschwimmer. Ich fand nie wirklich ein paar nützliche Beine zum Dranhängen. Erst nach dem Australian Exit fand ich auf dem 2.ten Teil ab und zu Beine.
Bis dato bin ich noch nie mehr als 3000m am Stück gekrault, aber heute lief es ganz gut. Nur hin und wieder ein paar Brustanteile zur Orientierung. Das hätte ich jedoch mal lieber öfters machen sollen.

Somit habe ich mir 200m Extra gegönnt und bin nach 1:30 zum Exit gelangt. Die lag genau in der Mitte meiner Zeitrange – somit zufrieden.
In der T1 großes Gedränge – ich habe mir gute 11min Zeit für Zwischenverpflegung und ausgiebiges Eincremen gelassen.

Ab aufs Rad und nach kurzem finden der Beine dann recht gut an meinen Werten orientiert. Leider zeigte sich schon Richtung Stadt und über die Hanauer das, was heute zum großem Thema unter vielen AKlern werden sollte: WIND!
Hallo? Wind? Denn gibt’s hier doch sonst nicht so…und schon gar nicht von schräg vorne.
Meine Verpflegungsstrategie verlief auf dem Rad optimal, alle Flaschen und vor allem meine Gelflasche hielten sattelfest im Gestell.

Mein großes Ziel war es ja, nicht von den Profis in Runde 1 überholt zu werden. Kurz vor Vilbel war es dann leider doch soweit…Immerhin nicht von Daniela Ryf „gechickt“ worden…
Hearthbreak-Hill dann Gänsehaut, da muss man höllisch aufpassen nicht zu überzocken. Die Belohnung wartete ganz oben – der Verpflegungstand der Eintracht. Anfeuerungsrufe, bekannte Gesichter…man hätte fast heulen können vor Glück!
Die 2. Radrunde war dann leider nicht mehr so toll. Kurz nach „The Hell“ ging es los: Wind, Wind, Wind. Mal von vorne, mal von hinten, mal von der Seite. Der Wattmesser tanzte hin und her. Der Rhythmus ging leider flöten und auch der Kopf macht nicht mehr so richtig mit.

Hinzu kommt das trotz Hirschtalg gewisse Stellen langsam ein gewisses „Scheuergefühl“ entwickelten. Ich musste recht oft die Positionen wechseln
Egal – durchbeißen wie es eben nur geht. Bald kommt wieder der Verpflegungstand der Eintracht und dann nur noch in die T2 rollen.
Der Ablauf in der T2 war eigentlich Top – das selber Aufhängen der Räder gar nicht mal so schlecht.

Nach kurzem Umkleiden und erneutem Eincremen ging es ab auf die Laufstrecke. Die ersten paar Meter gleich Gänsehaut.
Blick auf die Uhr: Ohhh – Akku bald alle. Toll. Aber: Ich war nach unter 8:30 aus T2 – also genug Zeit um im Notfall alles zu wandern.
Nachdem die ersten KM zu schnell losgingen, habe ich mich dann auf mein Joggtempo von 7min/km eingespielt. Tja, hielt nur nicht so lang.
Ich glaub ich muss defintiv mehr Stabi für die untere und obere Rückenmuskulatur machen. Mit immer wieder antraben und Gehpasusen an den Verpflegungsstellen gingen die ersten 15km nocht ganz gut rum.

Doch auch der Magen fing nun an zu rebellieren. Ein Gang zum Dixie brachte jedoch nur „viel Wind um Nix“. Der zusätzliche „Rückenwind“ half aber leider nicht um mein Tempo wieder zu steigern.
Taktik einfach weiterfahren – ich hab genügend Zeit.
Kurz nach Kilometer 20 habe ich dann meinen Vater getroffen, der mich anfeuerte und dann nach dem Finish mir beim Heimkommen helfen sollte.

So ging die Zeit dahin…ein kurzer Blick auf die Dom Uhr: DayLight Finsih packste noch!
Als ich mir dann an der Gerbermühle mein letztes Rundenband abgeholt habe und für ein paar Sekunden alleine war, konnte ich erste Freudentränen nicht mehr verdrücken. Nur noch 2km laufen und du hast es geschafft.

Wer hätte das von mir vor 5 Jahren erwartet, als meine Lieblingsbeschäftigung noch „Saufen, Fressen und Zocken am PC“ war.

Der Zieleinlauf auf dem Römerberg war dann einfach überwältigend. Gänsehaut. Feuchte Augen.
Jubel – ich hab mich noch nie über etwas so gefreut wie über diesen Moment!
Wiederholung? Ich denke in den nächsten 2 Jahren sicherlich nicht.
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Mein Weg zur ersten LD

Nilpferde können schneller schwimmen und Laufen als ein Mensch, deshalb setzte ich meine Stärken voll in den Radpart
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