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Alt 07.07.2018, 10:12   #9502
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von poldi Beitrag anzeigen
... dieser Grenzwert war anscheinend juristisch und wissenschaftlich angreifbar.
...
Jeder Grenzwert ist juristisch angreifbar, weil Menschen nunmal biologische Systeme darstellen, die bei Messungen stets eine gewisse Bandbreite haben.

Selbst bei Vaterschaftstests, die ja ebenfalls erhebliche juristische Konsequenzen haben, kann die Wahrscheinlichkeit einer Vaterschaft stets nur mit 98%iger oder 99%iger Wahrscheinlichkeit ermittelt werden, was aber den damit befassten Gerichten in der Regel genügt.

Bei der Fragestellung, ab wann ist ein Wert pathologisch (oder im Falle von Doping ab wann ist ein WErt sanktionswürdig manipuliert), geht es letztlich stets um Wahrscheinlichkeitsrechnung, d.h. nimmt man in Kauf, dass in einem von 100 Fällen ein Unschuldiger bestraft wird, oder setzt man den betreffenden Wert so hoch an, dass nur in einem von 10 000 oder in einem von 100 000 positiven Fällen ein Unschuldiger bestraft wird?

Eine 100%-Schuldwahrscheinlichkeit lässt sich mit Grenzwerten niemals erreichen. Das heißt, wenn man einen Dopingkampf überhaupt führen will, muss man zum Schutz sauberer Sportler in Kauf nehmen, auch mal in extrem seltenen Fällen einen unschuldigen Sportler zu sanktionieren. Wenn man dazu nicht bereit ist, muss man entweder auf Grenzwerte komplett verzichten, was selbstverständlich dazu führen wird, dass viele skrupellose Sportler dafür geeignete Substanzen im Exzess nutzen, oder man entscheidet sich derartige Substanzen komplett im Sport zu verbannen, was im konkreten Fall dazu führen würdew, dass echte Asthmakranke überhaupt nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen dürfen.

Ich würde aus Gründen der Praktikabilität die erstgenannte Variante wählen.

Immerhin, das darf man nicht vergessen, hat der Salbutamol-Grenzwert in der Praxis jahrelang gut funktioniert, es gab bereits mehrere Verurteilungen aufgrund Grenzwertüberschreitungen und man kann davon ausgehen, dass es dabei keine Unschuldigen erwischt hat (Manche waren ja sogar geständig). Außerdem ist Dehydrierung bei Etappenrennen ja keine selten Situation, so dass man sich fragen muss, warum nicht außer Froome noch viel häufiger es GRenzwertüberschreitungen bei anderen Salbutamol nutzenden Radprofis in der Vergangenheit gab.

Geändert von Hafu (07.07.2018 um 10:20 Uhr).