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Helmut, ich geb dir da in vielem Recht, aber es gab halt auch Sportler, wenngleich in geringer Zahl, die entweder nicht bereit waren, das Spiel mitzuspielen und dafür nicht nur nicht gewonnen haben, sondern teils durchaus ernstzunehmendem Druck (diplomatisch formuliert) ausgesetzt waren deswegen, bzw. halt einfach desillusioniert ausgestiegen sind.
Man mag in der historischen Entwicklung die Frühzeit heroisieren, wo sich der Grubenarbeiter zum Radsportidol und -helden stilisieren konnte, aber die waren, so würde ich mutmassen nach allem, was ich über die Geschichte beispielsweise der TdF gelesen hab, erwachsene Leute, alt genug, ihre Entscheidungen selbst zu treffen und die Konsequenzen selbst zu tragen.
Kann sein, dass es vor dem Hintergrund eines aus heutiger Sicht irren Jobs plausibel erscheint, wenn so jemand alles auf eine Karte setzt und entweder noch ein paar Jahre früher als im Bergwerk tot umfällt oder eben siegt, aber das unterscheidet das Szenario für mich halt ein wenig vom heutigen.
Ich sag mal flapsig, wenn einer, der in nem System aus Lug und Betrug gross geworden ist, nicht erkennt, dasses den Bach runtergeht und meint, es ging dennoch ewig so weiter;- mei, dann fickt ihn halt das Kharma.
Von den Brüdern aus der Parallelwelt dürft JU ja kaum einer böse sein, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass er einen hätte hochgehn lassen, dann muss man halt entweder in dieser Scheinwelt bleiben oder, wenn man in die Realität zurückkehren will, deren Regeln anerkennen.
Das sehe ich beim Ulle eben nicht und was die Story 'zweite Chance' angeht: bei der wievielten versiebten genau ist er mittlerweile eigentlich?
Irgendwann sind die Credit Points eben aufgebraucht und den Punkt sehe ich persönlich weissgott nichtmal bereits dort, wo einer unter vielen aus nem gigantischen Dopingsystem kielgeholt wird.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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