Zitat:
Zitat von Nils
Ich kritisere, dass Du Menschen, die Du gesehen hast, alleine wegen Deiner Beobachtung als "tumb" (ich glaube, dass war Dein Ausdruck) darstellst
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Hallo Nils, ich habe geschrieben, dass sie nach meinem Eindruck nicht zu den Hellsten gehörten. Dazu stehe ich, aber diese Floskel macht auch deutlich, dass es sich hierbei erstens um einen völlig subjektiven und zweitens oberflächlichen Eindruck handelt, und nicht etwa um eine wissenschaftlich akkurate Behauptung. Ähnlich würde man sich ausdrücken, wenn man davon berichtet, dass der Bahnhof mal wieder voller Fußballfans war. Es ist eine Floskel. Ich würde dem nicht zu viel Bedeutung beimessen.
Natürlich gibt es Gläubige, die blitzgescheit und hoch gebildet sind.
Irgendein Bischof soll mal gesagt haben:
"Leider sind die Frommen nicht intellektuell, und die Intellektuellen nicht fromm". (Quelle habe ich nicht mehr gefunden). Damit wollte er seine frommen Schäfchen nicht herabwürdigen. Er übersetzt "fromm" auch nicht mit "gläubig". Sondern er beschreibt,
auf welche Weise beide Gruppen (die Intellektuellen und die Nicht-Intellektuellen) gläubig sind. Als "fromm" bezeichnet er jene Menschen, die nicht aus einer intellektuellen Haltung an den Glauben heran gehen, sondern die einfach aus Tradition fromm sind.
Diese Leute kennen die Gebräuche, Gesänge und Gebete sehr genau, aber sie könnten sich nicht in eine theologische Debatte einbringen oder gar einem Atheisten argumentativ begegnen. Das Klischee-Beispiel ist die Oma, die jeden Sonntag in die Kirche geht, weil sie das eben ihr Leben lang so gemacht hat, ohne sich um irgendwelche Begründungen und deren Widersprüche zu kümmern.
Solche Leute, vorwiegend Rentner, waren auf dem Platz in Mainz anwesend. Man kann mit ihnen keine Debatte anzetteln über Philosophie-Geschichte, die den Grund dafür liefert, warum der Hostien-Glaube überhaupt entstand. Sie denken eben, dass Jesus das so gesagt hätte, und Ende.