Zitat:
Zitat von merz
@Heisenberg, da war ja noch was offen
Danke erstmal für das Verlinken.
Ich hab es soweit gelesen, bis ich denke die Grundstruktur verstanden zu haben.
Er vertritt wohl eine "Zwei Welten"-Lehre. Die Naturwissenschaft(en) untersuche die Tatsachen, der Rest seien Werte.
Dann ist die zentrale Annahme, daß die Religion die Grundlage der Werte, der Ethik und unseres (gesellschaftlichen) Vertrauens sei.
Kann man so sehen, muss man aber nicht - ich wäre vehement nicht dieser Meinung.
Der zweite Text hat ein (fiktives?) Streitgespräch u.a. mit Dirac, der eine aufgeklärte Gegenhaltung vertritt, die nicht abgegolten wird, liest sich insgesamt schöner.
m.
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"Ja, unser Freund Dirac hat eine Religion; und der Leitsatz dieser Religion lautet: Es gibt keinen Gott, und Dirac ist sein Prophet" (S. 293)
Ich habe diesen Text auch nicht verlinkt, um zeigen zu wollen, dass Heisenberg an einen Gott glaubt, sondern aus einer Art Verteidigungshaltung heraus, da Jörn kein gutes Haar an einer Form der Religion lässt. Immerhin denken solche hochgebildeten Wissenschaftler viel offener darüber nach. Dass Klugschnacker aus den Texten ebenso nichts Positives zieht, war mir natürlich klar (trotzdem natürlich Danke fürs Kommentieren, Klugschnacker).
Heisenberg zeigt die beiden Extreme auf (rein objektive Welt/rein subjektive Welt) und die Schwierigkeiten daran. Ich kann mich in den Texten und der Denkweise sehr gut wiederfinden.
Unter Physikern gibt es (grob eingeteilt) die Poeten, die Ingenieure und die Mathematiker. Heisenberg ist ein Poet gewesen und verwendet daher eine bildhafte Sprache. Ich finde das sehr angenehm, trotz des schwierigen Themas der Quantenphysik. Er hatte eine philosphische Ader und war musikalisch sehr interessiert.
In der Mediathek des BR gibt es eine kleine Sendereihe über ihn.
Empfehlenswert ebenso der Klassiker
"Der Teil und das Ganze: Gespräche im Umkreis der Atomphysik"