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Zitat von ziel
Wer soll gekreuzigt werden? Jesus oder der verurteilte Verbrecher Barnabas.
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Historisch beweisbar falsch. Das hat man davon, wenn man der Bibel vertraut.
Matthäus schreibt, es hätte im römischen Recht, zumindest aber bei Pontius Pilatus, die Gewohnheit gegeben, zum Passah-Fest einen Verbrecher freizulassen:
„Zum Fest aber hatte der Statthalter die Gewohnheit, dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten.“ (Matthäus 27,15)
Nun ist aber das römische Recht bis ins Detail bekannt. Gerichtsprotokolle liegen uns vor. Nie hat irgendwann irgendwo irgendjemand von einer solchen Tradition oder „Gewohnheit“ gehört.
Warum sollte das Volk einen verurteilen Verbrecher willkommen heißen? Was würden wir heute davon halten? Würden wir sagen:
„Fein, endlich läuft der Mörder wieder frei in unserer Stadt herum! Eine prima Idee! Jehova!“
Matthäus konstruiert diese Geschichte anhand einer jüdischen Tradition. Zwei Lämmer wurden für das Opferfest vorbereitet. Eins davon wurde mit allen Sünden belastet und dann in die Wüste fortgejagt. Das zweite wurde geopfert bzw. verspeist. Daher auch der heute geläufige Name „Sündenbock“ und „Opferlamm“. Eins nimmt unsere Sünden auf, das andere wird dadurch rein. Jesus und Barrabas stehen symbolisch für diese Tradition.