gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Ready for raceday.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Take The Long Way Home
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 06.10.2008, 00:14   #493
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 06.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.650
Eins für Carmen unn en Insel...

Keine Ahnung, wieso ich da immer dran denken muss, wenns aufn "Oberen Wöhrd" geht. Iss aber so.
Der Blick ausm Fenster verhiess nix Gutes, bis nachm Frühstück lunzte aber die Sonne ausm Nebel und es hätte losgehen können.
Wenn ich denn meine Regenhose gefunden hätte. Bei der herrschenden Kälte und dem Nebel aufs Rad zu steigen hätte ohne Regenhose bedeutet, nach spätestens 10 Minuten klatschnass zu sein.
Keine Ahnung, wo diese blöde Regenhose ist. Bin jedenfalls solange rumgerannt und hab gesucht, bisses eh zu spät gewesen wäre, mitm Rad zu fahren. Bis dahin wars dann zwar schon nimmer neblig, aber immer noch arschkalt, wenngleich man ahnen konnte, dasses nochmal einen grandiosen Tag geben würde.
Da ich nu noch etwas Zeit hatte, besuchte ich noch nen Kumpel aufm Weg zum "Wettkampf" und hörte verdutzt, dass er beim New York-Marathon gemeldet sei, um dort seinen letzten Marathon zu laufen. Hoffentlich wird er nicht weich in der Birne und lässt nach!
Einerseits wäre ich sofort bei der Geschichte dabei gewesen wenn ichs früher gewusst hätte, andererseits isses natürlich traurig, weil er seit langem Probleme hat, vor denen er nun die Waffen streckt. Da isses vielleicht gar nicht so schlecht, nicht mit zur Abschiedsvorstellung zu fahren.
Ich bin ja eher so der "Last Minute"-Typ und kriegs nur ganz selten hin, mir langfristig was vorzuknöpfen.
An sich ists mir ein Greuel, mich ewig auf irgendwas vorzubereiten und das über Wochen und Monate anzuleiern, im Auge zu behalten und durchzuziehen. Da isses mir schon lieber, ne gewisse Grundlage zu halten und kurzfristig zuschlagen zu können.
Schaue ich zum Bleistift auf Hugenotten- und Nikolaus-Duathlon, ärgerts mich schon wieder, mich da angemeldet zu haben, denn es geht schon wieder mit den Alternativen los, die mir auch kerzengerade reinlaufen würden...

So ähnlich sah es heute morgen aus, denn wenn man schonmal den ganzen Tag mit sich abzeichnendem Kaiserwetter vor sich hat, kann ich mich schon ärgern, nicht schlicht aufs MTB zu steigen und den Herbstwald aufn Kopf zu stellen, mittags nen fetten Schweinsbraten irgendwo einzupfeiffen und abends hundemüde aber sehr erfüllt zurückzukommen.
Stattdessen hab ich mal wieder die Radbegleitung für nen Lauf von unserm Verein übernommen, weil sich die andern Luschis, die nur mal eben um die Ecke wohnen und über die Strasse fallen müssten, keine Lust, Zeit oder sonstwas haben, oder halt lieber selbst mitlaufen wollen.
Stattdessen rücke ich 40km um halb Elf an, hole die Warnwesten, Trillerpfeifen und T-Shirts ab, um 12 geht der erste Lauf los und um Drei ist der letzte beendet.
Das ist nicht zu 100% befriedigend, aber ich hatte auch irgendwie Lust, selbst mal wieder wo zu laufen und da iss so ne Gelegenheit, wo man eh hin"muss" ja günstig.
Nu ist die Runde aufm "Oberen Wöhrd" nicht diejenige, die mir vollkommen unbekannt wäre, daher reizt mich da keine Entfernung, zumal 10km auch nicht die gloriose Herausforderung wären und zwomal die gleiche Runde rennen ist für mich an sich schon eine zuviel.
Letztlich hilfts nix, denn so fahr ich sie nur mitm Fahrrad vorm Feld ab, aber um mal wieder ein T-Shirt abzugreifen, reichen auch 5km...
Um die Sache nicht so auszubreiten: es war mal wieder desaströs.
Nachdem ich alle, die ich so kenne, getroffen hatte, wurde es allerhöchste Eisenbahn, mir die Nordic-Walking-Strecke anzuschauen. Wie bereits angedeutet, hab ich da letztes Jahr nen kleinen Schnitzer eingebaut, und das wollte ich dieses Jahr gerne vermeiden und deswegen die Strecke vorher abfahren.
Danach war ich ordentlich durchgekühlt da es noch sehr schattig war, musste mich schon ein wenig beeilen und hatte nicht mehr allzu viel Zeit, mich warmzulaufen. Nedd gut.
Dafür hatte ich an sich das Gefühl, gut wegzukommen und hetzte die paar Hanseln an der Spitze um die 400m-Bahn, merkte aber schon nach der Runde als es ins freie Geläuf ging, dass das nicht lange so beizubehalten wäre. Mittlerweile hatte sich die zweite Lady zu mir gesellt und wir kamen locker und dennoch flott vorwärts. Für mich war die Session aber kurz nach der 3km-Marke beendet, als es mir volle Granate über der linken Hinterbacke ins Kreuz fuhr. Ich kenne das, wenn ichs aufm Rad bergauf voll krachen lasse. Das geht soweit, dass ich links nimmer richtig treten kann und irgendwann dann absteigen ist auch mit Höllenqualen verbunden. Solange ich fahre, geht das auch nicht weg und beim Laufen isses mir nur einmal vor langer Zeit auf ner sehr schnellen, kurzen Runde passiert. Und da ich voriges Jahr ziemlich viel mitm Rad unterwegs war und dieses Jahr normal nur flach wie n Brett, war mir dieses Phänomen, von dem andere meinen, der Ischiasnerv sei eingeklemmt, irgendwie schon abhanden gekommen. Bis heute, kurz nach 12 und kurz nach 3km...
Irgendwie voll Kagge, eh klar. Die Miss schickte ich kommentarlos weiter, an ihre Stelle gesellte sich irgendn Turnschuhartist mit MP3 in den Löffeln und ner Schrittlänge wie vom andern Stern. Wenn der einen machte, machte ich drei. Unglaublich, wie das geht;- scheint n Känguru in der direkten Linie zu haben. Der war jedenfalls erstmal nicht abzuschütteln und nervte, weil er keuchte wie ne Lokomotive. Hab ihn dann ne Schrittlänge (eine von meiner Sorte) vor gelassen und ihn mir für die Steinerne Brücke, wo es auf Kopfsteinpflaster bergauf geht, zurechtgelegt;- er hatte dann aber wohl schon vorher keinen Dampf mehr aufm Kessel oder seine Musik war alle;- keine Ahnung, hab nicht mehr nachgefragt und er kam wohl, auch wenn ich manchmal nicht glauben mag, dass noch welche hinter mir sind, erst ins Ziel, als ich schon wieder unterwegs zum Umziehen war, weils ja gleich weiterging mit Nordic-Walking, wo ich unangefochten an der Spitze (welch Wortspiel bei denen mit ihren Spiessen... ) sein wollte und auch sollte.
Dieses Stochern mit den Gehhilfen erfordert natürlich ne gewissen Hinwendung hier im Blog, denn auch wenn der zweite Erste, also der, der mir direkt im Nacken sass, durchaus einige Jogger entlang Donau überholte, belustigen mich immer noch und zunehmend die finsteren Mienen, die man als NordicWalker/in scheinbar aufsetzen muss und gerade wieder beim Ersten hinter mir, wieso die diese Stöcke als Ballast mitschleppen. Ohne wäre der viel schneller vorangekommen, wenngleich ich einige Male hinter mich schaute und dachte, er breche gleich zusammen. Das Schöne an der Radbgeleitung beim Nordic Walking ist ja, dass man eigentlich konstant nach vorne gucken kann, weil man die Typen hinter sich stöckeln hört, wenn sie näher kommen und man wieder ne Schippe nachlegen muss...
Also: jedenfalls hab ich mir den Allerwertesten abgefroren, da es noch recht schattig war in der Allee entlang des Flusses und ich ja noch vom Lauf durchgeschwitzt war. Und obwohl es kaum vorwärts ging, hatte ich leider keine Zeit mich einer ganz besonderen Begebenheit ausführlicher zu widmen:
man muss sich die Strecke wie ein "i" vorstellen. Unten geht es los, nach oben, um den Döppel rum, und dann wieder zurück. Das Tüpfelchen ist ein See und wenn der umrundet ist, gehts wieder auf die Strecke, die man hergekommen ist und wo, natürlich, die Hausfrauenfraktion eifrig schwatzend und noch deutlich vor der Hälfte am Dahinstöckeln ist. Ich komme also vom See hoch mit meinem Stocherer im Handgepäck und die eigentliche Arbeit geht los: die schwatzenden Hühner zur Seite zu scheuchen, damit der vorwärts kommt. Und zuerst pralle ich auf ne dralle Mitfuffzigerin, die mich granatenmässig anblökt, ich solle nicht so unverschämt sein und sie ginge keinen Millimeter zur Seite.
Kann sich jemand vorstellen, dass ich sprachlos war? Nee, oder?
Wird mir ewig stinken, dass ich in höherer Mission unterwegs war und sie nicht disqualifizieren konnte. Doofe Zofe!
Natürlich konnte ich im Ziel nicht auf sie warten, denn wir brauchten da vorne an der Spitze ne dreiviertel Stunde für die 7km und kurz, nachdem wir die Ziellinie passiert hatten, gings mit dem 10km-Lauf weiter, allerdings nicht, bevor ich mir noch nen Kittel übergeworfen hatte.
Zu diesen (dem Kittel und vorallem dem Lauf) gibbet nicht viel zu berichten, ausser dasses danach Kaffee nur mit 15minütiger Wartezeit gab. Das wird von Jahr zu Jahr eher schlechter als besser. Muss unbedingt rausfinden, was das fürn Verein ist, der die Mädels dahin schickt, um mit gleichgültigem Gesicht hinter der Kasse zu sitzen, während die Schlange davor immer länger wird bis sich dann ne zweite bildet, die sich irgendwann mit der ersten zu ner Traube verknotet. Bei lächerlichen zwo Öre fürs Käffche´ iss natürlich die Überlegung nicht weit, diesen woanders zu trinken.
Hab ich dann auch gemacht, nachdem das endlose Shake-Hands und der ganze Smalltalk abgehakt waren.
Zuhause, und bevor ich die Kohlekiste genutzt hab, ins Abendrot zu radeln.
Morgen gibts dann gleich wieder Schwimmtraining und ich hab so ne leise Ahnung, dass ich mich da mittlerweile schon wieder soweit dran gewöhnt hab, dass ich mich fast schon drauf freue...
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten