Zitat:
Zitat von NBer
... sie korrigieren sachen, die sie für nicht richtig halten. wie zb die nominierungskriterien dieses jahr. wenn man möchte, ist das eine art "eingeständnis". ...
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Die Nominierungskriterien wurden 2018 in genau einem Punkt korrigiert, nämlich dem Zugang zu (selbstfinanzierten) Europacups.
Das war richtig. Präziser müsste man vielleicht formulieren, es war ein von vornherein absehbarer Riesenfehler, überhaupt ein Jahr zuvor eine scharfe Reglementierung des Zugangs zu Kontinentalcups eingeführt zu haben. Auf diesen Fehler, der für jeden mit ein wenig Triathlon-Fachkenntnis ausgestattet ist, erkennbar war habe ich schon Anfang 2017 hier im Forum hingewiesen. Derartige internationale Wettkämpfe sind für Athleten notwendig, um wichtige Erfahrungen zu machen
Der
Zugang motivierter und talentierter Athleten zu selbstfinanzierten Weltcups wird aber weiterhin auch 2018 scharf reglementiert. Es gibt weiterhin eine Aufstiegs- und Abstiegsregelung. Wozu?
Es gibt gerade bei Weltcups ohnehin bereits eine scharfe Reglementierung des Zugangs seitens der ITU, die darin besteht, dass nur Athleten, die in der Weltrangliste gut plaziert sind, überhaupt eine Chance haben, in ein Weltcupfeld zu gelangen. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, seitens des Verbandes hier eine zusätzliche, nochmal deutlich härtere Meldebarriere zu schaffen, die dazu führt, dass deutsche Athleten nicht bei Weltcups starten dürfen, selbst wenn sie genügend Punkte gesammelt haben, um in das Feld zu gelangen.
Bei Wettkämpfen, wo der Verband die Kosten für den Athleten übernimmt, sei es Startgeld oder/und Reisespesen, wie z.B. aktuell bei WTS-WEttkämpfen kann ich eine Reglementierung anhand interner Kriterien nachvollziehen.
Bei selbstfinanzierten Wettkämpfen kann ich aber keine sinnvolle Begründung für den deutschen Sonderweg erkennen.
Alleine drei Athleten der deutschen Elite-Nationalmannschaft (Lasse Lührs, Lasse Priester, Peer Sönksen) haben derzei(aus unterschiedlichen Gründen) keine Weltcupnorm. Das heißt, diese Athleten sind zwar vom eigenen Verband für gut genug befunden worden, dass ihnen Ausrüstung, Sporthilfe, Trainingslager und Leistungsdiagnostik aus Steuermitteln (bzw. Sporthilfe aus Stiftungsmitteln) finanziert werden, aber die DTU hält sie trotzdem für zu schlecht, um Deutschland auf der Ebene von Weltcups zu vertreten.
Max Schwetz hat vor kurzem sich viel Mühe gegeben, um zu erklären wie man als Athlet in ein Weltcupfeld und in eine WTS-Feld gelangt und wie wichtig es ist, konstant über mehrere Jahre Punkte in möglichst vielen Wettkämpfen sammeln zu können, um einerseits die Startberechtigung für gut besetzte internationale Wettkämpfe zu erhalten und andererseits dort auch eine Chance auf einen der Preisgeldränge zu haben.
Zitat:
Zitat von NBer
... in zusammenarbeit von funktionären, bundestrainern, stützpunkttrainern und ja, auch athleten getroffen werden. ich denke an solchen entscheidungsprozessen wirken letztendlich 20-30 leute mit. ...
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Das ist leider von dir unscharf formuliert. Am
Meinungsbildungsprozess vor den Nominierungskriterien wirken tatsächlich 20-30 Leute mit und es gab in der Tat auch ein Umfrage im letzten Herbst unter Athleten und Trainern, in der sich klar dafür ausgesprochen wurde, den Zugang auch zu Weltcups freizugeben und die Radleistung zukünftig beim Leistungstest mitabzuprüfen.Leider wurde der Großteil dieser Empfehlungen letztlich nicht umgesetzt. Der
Entscheidungsprozess fand weiterhin in dem sehr kleinen internen Gremium Leistungssportausschuss statt und wurde danach vom Präsidium abgenickt.