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mein kompletter abiturjahrgang, meine seminargruppe, kurz: ein großteil meiner generation ist im modell kollektivistischer erziehung großgeworden. ich selbst habe die ersten monate sogar in einer wochenkrippe verbracht. na mal schauen, vielleicht macht mich das eines tages zum mörder und brandschatzer.
allen kritikern sei gesagt, daß diese erziehungsmodell eigentlich das konsequentere "familienbild" beheimatet und viel traditioneller ist als das mutter-vater-kind-und-sonst-niemand-bild.
in zeiten als es noch clans und sippen - oder wenigstens großfamilien mit loyalität und zusammenhalt gab, wurde die erziehungsaufgabe IMMER geteilt und war nie allein den leiblichen eltern übertragen. kinder hatten dadurch die wichtige interaktion mit anderen kindern - gleichaltrigen wie jüngeren und älteren.
das bissel interaktion in den ersten lebensJAHREN in form von pekip und krabbelgruppen, zum großen teil selbstorganisiert, was ich hier heutzutage in baden-württemberg erleben muß, halte ich für viel mangelhafter als eine funktionierende eltern-betreuungs-beziehung. da kommen schließlich jede menge ellbogen-egoisten raus, die soziale kompetenzen nie erlernen mußten.
und um das nochmal einzunorden: für mich ist fremdbetreuung keinesfalls ersatz für die eltern, sondern ein wichtiger ergänzungsbaustein in der erziehung. es ist kein abschieben, kein loswerden und auch kein mangel an liebe und all son käse.
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