Mirko, ich empfehle dir beim örtlichen Bauern der auf Muttertierhaltung setzt vorbei zu gehen, den Stall anzuschauen und die Tierhaltung vor Ort direkt zu beurteilen.
Wenn dir die Haltung passt und du siehst, dass daran NICHTS Tierquälerei ist, dann kannst du direkt ab Hof das Fleisch kaufen das du willst. Meistens einzeln vakuumiert abgepackt, ohne dass du eine halbe Sau im Tiefkühler hast und womöglich nicht alles verwerten kannst. (Anders als Wein kann man Fleisch auch im Kühler nicht "ewig" halten).
Dieses "wenn das Tier verkauft ist wird es geschlachtet" ist möglicherweise suboptimal. Ein Kalb, ein Schwein, sollte dann geschlachtet warden, wenn sein Alter und die Entwöhnung vom Muttertier erreicht ist, und nicht wenn es verkauft worden ist. Sonst wird das Tier plötzlich zu früh dem Muttertier entnommen, weil es jetzt Kohle bringt.
Ich habe mehrere Jahre auf einem "Natura Beef"-Hof gelebt, habe Kühen selber geholfen Kälber auf die Welt zu bringen, die Tiere gefuttert und regelmässig den Stall gemacht, sowie das Tier später gegessen. Fressen und gefressen werden, selber erlebt dass nichts daran Tierquälerei war und dass das Tier ein sehr schönes und artgerechtes Leben hatte. Dies ist m.E. der einzig richtige Weg. All das Billigfleisch kann nur auf dieses Preisniveau erreichen, weil das Tier unter diesem Preisdruck leidet. Der Bauer sicher nicht.
"Fleischersatz" ist der grösste Witz an sich. Wenn jemand auf Fleisch verzichtet ist das zu 100% ok, aber dann muss man das nicht ersetzen. Wenn ich Polenta nicht essen will, erzeuge ich keinen Polentaersatz, dann esse ich halt was anderes.
Wenn ich dann noch von Vegeterroristen angemacht werde weil mein Natura-Beef-Fleisch aus bekannter Herkunft auf dem Grill ihr Chemie-Fleischersatz berührt, bekomme ich n'recht dicken Hals.
Guten Appetit.
|