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@waden
Ja. Aber die Christen reden ja andauernd davon, wie gut sie wären, und vor allem, wie moralisch sie wären. Ich verstehe dies als freundliche Einladung, sich mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen.
Wenn sich jemand nur deswegen moralisch verhält, weil er sich vor einer himmlischen Überwachungskamera fürchtet, dann kann es mit der Moral dieser Person nicht weit her sein. Im Prinzip bedeutet es nämlich, dass die Person unmoralisch ist, und sich lediglich vor der Strafe fürchtet, wenn diese Tatsache entdeckt wird.
Gute Taten werden dann nicht deswegen getan, weil sie gut sind für den Empfänger, oder weil sie einer Ethik gerecht werden, sondern einfach weil man sich einen eigenen Nutzen verspricht. Das ach-so-selbstlose Verhalten der Christen wird bei näherer Betrachtung zum platten Eigennutz.
Ich finde aber, dass erwachsene Leute im Laufe ihres Lebens sich mit moralischen Fragen auseinander setzen sollten, um zu vernünftigen, begründbaren Haltungen zu gelangen. Das hat die säkulare Gesellschaft bei vielen Fragen getan, die in der letzten Zeit aktuell wurden; etwa Tierrechte, Gleichberechtigung von Frauen, Ehe für alle, und so weiter. Das sind moralische Fragen, die tatsächlich gute Antworten benötigen, und hier kommt man mit einer platten Himmelskamera nicht weiter.
Dass der Klerus in den genannten Fragen nicht meiner Meinung ist, ist nicht schlimm. Dass aber seine Begründungen aus blöden Phrasen und Ignoranz bestehen, ist schlimm. Christentum hin oder her, man kann von den Leuten verlangen, dass sie ihr Hirn einschalten, auch bei moralischen oder religiösen Fragen. Wer hingegen nur darauf bedacht ist, die Regeln zu befolgen, die irgendwer mal aufgestellt hat, hört mit dem Nachdenken auf und ist einfach nur folgsam. Wenn wir alle folgsam wären, hätten Frauen heute immer noch keine Rechte (steht ja so in der Bibel).
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