Zitat:
Zitat von tridinski
.... Diese ließ er 17 Kilometer vor dem Ziel stehen und fuhr mit einem starken Soloritt zum Triumph" liest sich für mich wenig glaubwürdig im Sinne von sauberem Sport, schliesslich ist er erst keinen geringeren als Avermaert, Sagan, Gilbert weggefahren, hat solo zur Aussreissergruppe aufgeschlossen und die dann auch noch mal eben stehen lassen.
Ich würde aus der Ferne sagen
Aber was sagen die dies gesehen haben?
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Ich hab' das Rennen gesehen und in der entscheidenden Schlussphase hat das nichts mit Doping zu tun gehabt, sondern v.a. mit orchestrierter Mannschaftstaktik.
Quickstep hatte als einziges Team drei (starke und halbwegs ausgeruhte) Fahrer in der Spitzengruppe 50km vor dem Ziel und das eröffnete ihnen unzählige taktische Optionen. Natürlich kann man sich fragen,
wie es Quickstep schafft, bei einem derartig schwierigen Rennen als einziges Team derartig viele Fahrer in der relativ kleinen Spitzengruppe unterzubringen.
Eigentlich schien Avermaert der mit Abstand stärkste im Feld zu sein, der am ich glaub drittletzten Berg dem da noch großen Hauptfeld nahezu davon fuhr (wie groß die Wahscheinlichkeit ist, dass dieser sauber ist, kann man via Google ja anhand seiner Biografie recherchieren). Er war in der Schlussphase aber genauso wie Sagan und Gilbert isoliert, so dass alle seine Aktivitäten stets von Quickstep gekontert wurde, sei es dass er einen Begleiter bei Antritten erhielt, der bewusst bremste oder dass Quickstep aktive Nachführarbeit in der Spitzengruppe leistete.
Ohne die Hilfe seiner Mannschaftskollegen, wäre Terpstra auch nicht von der Spitzengruppe weggekommen und im welligen Stück schaffte er es auch über rund 20 Minuten nicht, die nur 10s bis 20s Rückstand zur da noch bestehenden 3er-Spitzengruppe aufzuholen, die ihn da taktisch geschickt über Abwechslung in der Führungsarbeit nahezu verhungern ließen. Erst am vorletzten Berg konnte Terpstra dann die Lücke zur Spitzengruppe schließen, die da schon deutlich ermüdet vom langen Ausreißversuch war und in dieser Phase auch zerbröselte, während er naturgemäß noch frischer war, da er bis dahin eben noch nicht so viel ins Rennen investiert hatte.
Eigentlich war das Rennen gerade in der letzten Stunde zwar nicht uninteressant aber für mich Antiwerbung für die komplette Vernetzung aller Fahrer zu ihren Teamchefs, da erkennbar jeder Fahrer stets im Bild war, was vor und hinter ihm im Detail passierte und wie sich die Sekundenabstände entwickelte. Das hemmt jegliches Überrschungsmoment in so einem Rennen und auch den sonst möglichen Mut zum Risiko der Fahrer.