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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Gwen Jorgensen wechselt zum Marathon
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Alt 01.04.2018, 07:28   #47
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von captain hook Beitrag anzeigen
Alle Läufer gedopt, alle Triathleten sauber. So einfach funktioniert die Logik.
Micha, du weißt genau, dass zumindest ich so nicht denke.

Denke z.B. an die Aufarbeitung der Shoeman-Geschichte hier im Forum oder den Umgang mit (mutmaßlich) Alistairs positivem Clenbuterol-Test vor zwei Jahren durch die ITU und auch was ich jeweils dazu geschrieben habe.

In der Leichtathletik (bzw. präziser im Weltsport allgemein) gibt es nunmal nicht wegzudiskutierende Länder- bzw. Kontinent-Unterschiede. In Afrika gab es über Jahrzehnte hinweg kein Wada-akkreditiertes Labor, in dem Trainingskontrollen analysierte hätten werden können und auch heute funktioniert das System der Trainingskontrollen dort immer noch nicht.

Gäbe es viele afrikanische Triathleten in der Weltspitze, womöglich auch noch aus Kenia oder Äthiopien würde sich der Triathlonsport derselben Problematik gegenübersehen, aber die infrastrukturellen Zugangsvoraussetzungen im Triathlon sind nunmal viel höher als in den reinen Laufdisziplinen der Leichtathletik.


Zitat:
Zitat von captain hook Beitrag anzeigen
Übrigens genau auf "Ausdauer ausgerichtete Athletin" wollte ich hin. Ich glaube, dass es genau andersherum ist. Die Diff zwischen 5 und 10 spricht dafür. Lassen wir die nächsten Rennen sprechen. Aus dem Schwimm- und Radtraining hat sie deutlich mehr Muskelmasse als die Spezialläuferinnen. Ich bin gespannt wie sich das alles so entwickeln soll. Ich sag, sie macht die Spirig.
Das mit der Ausdauer wird der Knackpunkt sein, da hast du zweifellos recht und wenn man die relative mühelos ohne viel Training erzielte exzellente 5k-Zeit der eher mäßigen 10k-Zeit (nach ausgiebigem Höhentraining und etlichen Einheiten mit Flanagan, die natürlich auch müde statt schnell machen können) gegenüberstellt, wird deine These durch den nicht wegzudiskutierenden Geschwindigkeitsabfall untermauert.

Allerdings hat Jorgensen eben am Freitag innerhalb des Rennens keinen Hinweis auf einen Geschwindigkeitsabfall gehabt, wenn man ihre Splitzeiten ansieht: schon der erste noch ausgeruht gelaufene Kilometer der 10k sprach unmissverständlich für die spätere Endzeit um 32 Minuten. Das spricht halt entweder für schlechte Tagesform/ schlechte Beine, fehlende Ambition auf ein schnelleres Rennen oder eben auch für fehlende Konkurrenz die am Tempo mitarbeitet (und fehlende Lust, ein für eine schnellere Endzeit notwendiges Tempo alleine zu gestalten).

Ich habe seit 2013 nahezu jedes Triathlon-Rennen von Jorgensen live verfolgt und sie hat im Gegensatz zu vielen anderen Triathletinnen keinerlei Leistungsabfall auf der olympischen Distanz im Vergleich zur Sprintdistanz gehabt. Im Gegenteil: gerade auf der olymischen Distanz ist ihr Vorsprung beim Laufen gerade auf den zweiten 5k häufig ins Unermessliche gestiegen, während direkt nach T2 ihre Konkurrentinnen oft noch folgen konnten.

Auch der Olympiasieg in Rio im Duell mit Sprig lief bekanntlich nach diesem Schema ab. Sie braucht oft einige Kilometer, um beim Laufen so richtig ins Rollen zu kommen: oft kam bei vielen WTS-Rennen so nach drei oder vier Kilometern (in Rio glaube ich sogar erst nach sieben) der "Gwensanity"-Moment, wenn sie einen Gang hochschaltete im Tempo und die oft alles andere als unbegabte Konkurrenz stehen ließ und läuferisch wie Anfänger aussehen ließ.

Ob das im Marathon mit seinen durchaus anderen muskulären Beanspruchungen vergleichbar sein wird, weiß keiner von uns, aber es wird auf jeden Fall spannend sein zu beobachten.
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