Zitat:
Zitat von captain hook
Gibts die Rundenzeiten irgendwo zu sehen?...
|
Die Rundenzeiten und Splits gibt es hier:
https://trackmeet.io/meets/954/events/22314
Zitat:
Zitat von captain hook
Beim WR ist die gute Dame einfach volles Rohr alleine vorne weg und hat das Feld überrundet. Nix "Windschatten" oder so. ...
|
Was von den allermeisten (vielleicht sogar allen Laufweltrekorden in der Leichtathletik zu halten ist, wissen wir glaube ich alle.
Bei einer frischgebackenen Mutter, die immer noch stillt, ist nach meinem Dafürhalten die Wahrscheinlichkeit, dass die erbrachte Leistung hundertprozentig sauber ist, außerordentlich hoch.
Zitat:
Zitat von captain hook
Für ne 32er Zeit rennt man ~76-77er Runden im Mittel. Finde es dabei logisch, dass die Zeiten in dem von Dir genannten Rahmen schwanken. Wenn man eine von Dir erwartete 31 laufen kann, stört einem das genau garnicht. Da könnte man die 75er Runden nämlich mit einem Lächeln auch einfach durchlaufen.
Die Tendenz von der 5er Zeit zu der 10er Zeit zeigt in meinen Augen auch keine gute Tendenz für einen Marathon.
Aber sie wird schon wissen was sie da macht...
|
Ich kenne weder ihr Training im Detail noch ihren Saisonaufbau. Das einzige Aktuelle was ich über Jorgensen weiß, beziehe ich aus den 5minütigen Youtube-Videos ihres neuen Channels und gelegentlichen Instagram-Posts.
Dass eine ausdauerstarke Athletin mit einer Bestzeit von 15:15 über 5000m
in Bestform und mit entsprechend spezifischem Training und guten äußeren Rahmenbedingungen in der Lage ist eine flache 31er-Zeit über 10000m zu laufen, wirst du vermutlich auch nicht bestreiten.
Zitat:
Zitat von captain hook
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit ein großes (!) Marathonrennen gegen ein starkes Weltklassefeld gewinnen kann. ...
|
Da stimme ich dir bezogen auf die aktuelle Form von Jorgensen zu.
Ich hätte grundsätzlich nach drei Monaten Höhentrainingslager mit entsprechenden Umfängen erwartet, dass die aerobe Ausdauer bei Jorgensen jetzt deutlich höher ist, als bei ihrem 5k-Bestzeit vor drei Monaten. Da die zweiten 5k 20s schneller waren als die ersten 5k, dürfte die Ausdauer auch nicht wirklich schlecht sein, aber sie hat offensichtlich (falls sie im Bereich ihres aktuellen Leistungsvermögens und nicht bewusst taktisch gelaufen ist, was wir nicht wissen) ein wenig an Tempohärte/ Grundschnelligkeit eingebüßt, denn 16:04min als Angangszeit ist für eine 15:15-Läuferin in einem schnellen Rennen nunmal zu langsam.
Bei der oben bereits angesprochenen bekannten und immer noch ungelösten Problematik in der Leichtathletik, die ja was die äthiopischen und keniatischen Läufer und Läuferinnen anbelangt von Hajo Seppelt mehrfach gut recherchiert worden ist, halte ich es auch für eine (saubere) Gwen Jorgensen in Bestform (die sie gestern offensichtlich nicht hatte) sehr schwer vorstellbar, ein internationales Meisterschaftsrennen über die Marathondistanz zu gewinnen.
Zitat:
Zitat von JensR
...
Warum geht jemand aus dem Höhentrainingslager direkt auf die Bahn für einen 10000m-Lauf? Nur um eine Formüberprüfung zu machen. ...
Sie hatten überlegt, ob sie HM oder 10k-Wettkampf machen, das deutet schon darauf hin, dass ihr das Tempo allenfalls auch etwas fehlt nach der Trainingsphase. Wenn das Tempo jetzt irgendwo zwischen HM-Pace und 10k-Pace lag, wars wahrscheinlich ok für diese Annahmen. Deutet letztendlich auf ein Leistungsvermögen von 1:10 für den HM hin und bei ausreichend viel Umfängen 2:25 im Marathon. Das scheint mir realistisch zu sein, aber: still a lot of work to do...
|
Sehe ich auch so. Finde es weiterhin interessant, das Projekt zu beobachten. Ich muss auch gestehen, dass mir Jorgensen mittlerweile wesentlich sympathischer geworden ist, als zu Triathlon-Zeiten. Das Kind hat ihr sichtbar gut getan, weniger verkrampft zu sein (bzw. nach außen weniger verkrampft zu wirken: wer weiß schon wirklich wie es innerhalb eines Menschen aussieht).
Früher, zu ITU-Zeiten, hat sie ständig ihr Essen fotografiert und auf instagram gestellt, so dass ich schon davon genervt- aufgehört hatte, ihr zu "folgen", weil sie nahezu alle Symptome einer veritablen Essstörung hatte. Jetzt ist sie zwar eher noch dünner als zu Triathlon-Zeiten, vermutlich auch da sie an Schwimm- und Radmuskulatur eingebüßt hat, aber sie scheint doch mittlerweile (von außen betrachtet) eine deutlich gesündere Haltung zum Essen entwickelt zu haben.
Wer in der Laufszene hätte übrigens vor drei oder vier Jahren ernsthaft erwartet (oder auch nur für möglich gehalten), dass eine Shalane Flanagan, die 2012 zehnte bei Olympia in London war und damals 25. bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in 1h14' mal einige Jahre später den New York Marathon gewinnen würde?