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Alt 29.01.2018, 14:27   #10765
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
(Wahrheit)
Hallo! Du schreibst, dass Wahrheit im Grunde nur bedeutet, was sich in unserem Bewusstsein als Wahrheit manifestiert. Dem würde ich zustimmen, ohne auf Spitzfindigkeiten eingehen zu wollen. Im Großen und Ganzen bin ich Deiner Meinung.

Ich glaube jedoch nicht, dass diese Betrachtung etwas mit Religion zu tun hat. Du stellst den Zusammenhang mit Religion bewusst nicht her, deswegen bin ich mal so frei, ihn dennoch herzustellen. Bei Religion geht es viel schlichter um konkurrierende Behauptungen. Entscheidend ist hier nicht, was wahr ist, sondern was behauptet wird.

Um eine dieser vielen Behauptungen zu verwerfen, muss man die tatsächliche Wahrheit gar nicht kennen. Ein Atheist muss sich überhaupt nicht mit der (unlösbaren) Frage beschäftigen, was Wahrheit denn genau sei, ob es eine absolute Wahrheit überhaupt geben könne, und ob sie uns Menschen zugänglich wäre. Ein Atheist muss nicht die "absolute" Wahrheit finden, um anschließend die Bibeltexte damit zu vergleichen.

Um es zu illustrieren: Nehmen wir an, ich würde im Fernsehen ein Interview mit dem Papst führen.
Papst: "Also die Schlange, hier natürlich nur verstanden als Sinnbild, verführte Eva. Und Eva überredete Adam, ein göttliches Gebot zu übertreten. Gott will uns mit dieser Geschichte sagen, dass wir uns selbst vom Paradies entfernen, wenn wir die von Gott gegebenen Grenzen nicht achten. Das ist der Sinn der Erzählung. Es kommt auf den Sinn an, auf die Aussage. Auch das Paradies ist natürlich nur ein Sinnbild. Es beschreibt unsere Gemeinschaft mit Gott, seinem Sohn und dem Heiligen Geist."

Ich: "Das ist leider völliger Bullshit, auf Wiedersehen".
Man sieht: Es war gar nicht notwendig, eine exakte Betrachtung unserer Erkenntnisfähigkeit vorzunehmen. Der Papst hat irgendwelche Behauptungen aufgestellt. So wie sie aufgestellt wurden, wurden sie auch verworfen.

Man muss den religiösen Kontext beachten. Wer einfach so von sprechenden Schlangen faselt (und sei es als "Metapher"), kann doch nicht allen Ernstes verlangen, man solle seinen Widerspruch zurückhalten, bis man nicht das gesamte Universum durchforstet und jahrhundertelang über unsere grundsätzliche Erkenntnisfähigkeit nachgegrübelt hätte.

Was ist mit der Erkenntnisfähigkeit des Papstes? Wieso stellt er seine nicht infrage? Wenn er seine bewiesen hat, kann er meine infrage stellen.
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