Mittwoch, immer noch Juli und erster Tag der Wettersteinrunde.
Das erstbeste, was ich in GAP zum Übernachten fand, war n Hostel direkt gegenüber der Skisprungschanze. paar Taler fuffzich die Nacht, kein Frühstück, hatte ja aber alles im Bulli, also gerade recht dafür, dass über die Woche das Bett zwo Nächte leer bleiben sollte und ich woanders nochmal löhnte (Hüttenübernachtung hört sich nicht wirklich teuer an, aber selbst als DAV-Mitglied gehn da für ne Übernachtung mit Abendessen und Frühstück locker mal 60Öre drauf, im September lag ich einmal bei 90, und das eben bei zwar immer supergeilem Essen aber eben auch Matratzenlager mit immer 5-20 Leuten im Zimmer, wo es unmöglich ist, dass nicht mindestens einer schnarcht oder die Nacht über nicht alle naselang jemand im Finstern aufs Klo rennt (aka poltert). Aber dazu ggf. später mal mehr).
Ich fuhr also ohne Frühstück los, in diesem Sinne auch ohne Kaffee(!) aber mit dem sorglosen Gefühl, noch in GAP oder wenigstens im Nachbarort, Grainau, bei nem Café anzuhalten und mir ne fette Grundlage im energetischen Sinn zu verpassen.
Ich hatte natürlich zwo volle Flaschen am Rad, aber das war auch gut so, denn mit Anhalten und Frühstück wars mal gar nix.
Erstmal hatte ich gar kein Verlangen danach, und dann kam einfach nix mehr, ausser vielleicht den Etablissements am Eibsee mit allen Nebenwirkungen touristischer ausgelasteter Ecken.
Immerhin fand ich unterwegs ne fette Menge Walderdbeeren und mampfte davon einige ordentliche paar Handvoll.
Wetter war anfangs echt noch gut, ich merkte aber ebenso anfangs direkt, dass ich depperterweise die Übersetzung vom Rad nicht alpinen Unternehmungen angepasst hatte und blauäugig mit 44-33 vorne und 12-32 hinten unterwegs war, mithin ne Todsünde bei meinen Quarkwaden mittlerweile und bis dato sicher keinen 500 MTB-Kilometern in den Beinen.
Das hab ich noch aufm Weg 'rüber' (noch gings nicht rauf) zum Eibsee bitter gebüsst, von den folgenden Kilometern, wo es dann auch mal bergauf geht, nicht zu reden.
Oft hatte ich beeindruckende Ausblicke auf die ebenso beeindruckenden Baustellen der neuen Seilbahn auf die Zugspitze, dabei natürlich immer im Hinterkopf die am Samstag wartenden 1700 Aufstiegsmeter nagten und zudem die Frage, ob das im Hinblick darauf so toll sei, was ich da grad machte...
Nun ja, jedenfalls lag die Entscheidung nicht weit, die Radlererei nicht allzu zu übertreiben und für ein paar Meter bergauf die Ehrwalder Almbahn zu bemühen.
Wie dämlich muss ich eigentlich bisher gewesen sein, da immer hochzustrampeln???
Für lässige 12Öre die ganze Schinderei erspart und dazu noch vorneweg 2 Stunden schneller droben!?!
War auch kein Fehler, denn allmählich zog es sich bedrohlich zu und wir erinnern uns dass es galt (und vorweggenommenermassen immer noch gilt), die Runde mal trocken zu fahren.
Ein Päuschen, und neue Freunde kennenzulernen liess ich mir dennoch nicht nehmen.
Wirklich sehr beeindruckend, wenn eine Herde von vielleicht 40 oder 50 Kühen auf einen zugaloppiert und teilweise auch nur uninteressiert heranbummelnd einen umringt. Ich war hin und weg und vor wenig mehr als einem Jahrzehnt hätte ich jetzt geschrieben, dass ich -zig Filme verknippst hätte.